Australiens Bisch?fe: 17.000 Afghanen aufnehmen
Erzbischof Mark Benedict Coleridge von Brisbane, der Vorsitzende der australischen Bischofskonferenz, nannte diese Zahl in einem Brief an Premierminister Scott Morrison. Darin drückt Coleridge auch seine Sorge und seine Solidarität mit dem afghanischen Volk aus, wie der vatikanische Fidesdienst meldet.
Der Erzbischof bezog sich auf die Ankündigung der australischen Regierung, 3.000 Geflüchtete aus Afghanistan zusätzlich zu den 8.000 bereits im Land befindlichen aufnehmen zu wollen. Das sei ?eine bedeutende Verpflichtung, aber es ist sicherlich nötig, mehr zu tun“, verdeutlichte der Vorsitzende der Bischofskonferenz dem Regierungschef und nannte die Zahl von mindestens 17.000 zusätzlichen Plätzen für afghanische Flüchtlinge.
Australiens Migrationspolitik: geregelte Ansiedelung von Geflüchteten
Australien geht scharf gegen illegale Einwanderer vor. Im Gegenzug betreibt das Land aber aktives Resettlement, nimmt also viele Flüchtlinge aus humanitären oder wirtschaftlichen Gründen in geregelter Weise auf.
Schon in der Vergangenheit habe Australien positiv auf große humanitäre Krisen wie diese reagiert, lobte denn auch der Vorsitzende der Bischofskonferenz in seinem Brief an den Regierungschef. ?Im Licht dessen fordere ich die Regierung dazu auf, auch in diesem Fall großzügig zu sein“, so der Erzbischof, der die Solidarität der Kirche zusagte. Katholische Organisationen seien bereit, die Behörden bei der Aufnahme und Integration von Flüchtlingen in Australien zu unterstützen. ?Es ist auch unsere moralische Pflicht, denjenigen beizustehen, die im Lauf der Jahre die australischen Streitkräfte unterstützt haben, etwa Dolmetscher oder andere Mitarbeiter, die höchstwahrscheinlich Repressalien für ihre Taten erleiden werden", unterstrich Coleridge.
Besonders machte der Erzbischof auf die Lage von Afghaninnen aufmerksam. ?Frauen sind am meisten gefährdet, und Australien sollte ihre Würde und Rechte anerkennen und unterstützen“, so Coleridge. Dasselbe gelte für Menschen, die unter der neuen Taliban-Herrschaft ?wegen ihres Glaubens, ihrer Werte und ihres Lebensstils“ bedroht seien. Ihnen müsse Australien Zuflucht gewähren.
(fides – gs)
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