Menschenrechtler Swamy ist tot - ?M?rtyrer für Gerechtigkeit"
Swamy habe am Sonntag einen Herzinfarkt erlitten und seitdem nicht mehr das Bewusstsein erlangt. Der Ende Mai mit dem Coronavirus infizierte und an Parkinson erkrankte Jesuit hatte sich vier Jahrzehnte lang für die verfassungsmäßigen Rechte der armen Stammesangehörigen im indischen Bundesstaat Jharkhand eingesetzt.
Der am 26. April 1937 im damaligen British India geborene Swamy war im Oktober 2020 unter dem Vorwurf der Unterstützung einer maoistischen Organisation sowie terroristischer Aktivitäten zum Sturz der indischen Regierung festgenommen und im Zentralgefängnis Taloja in Mumbai inhaftiert worden. Swamy wies die Vorwürfe entschieden zurück und setzte sich aus dem Gefängnis heraus weiter für die Rechte der Armen und Unterdrückten ein.
?Viele dieser Untersuchungshäftlinge wissen nicht, weshalb sie angeklagt sind, haben keine Anklageschrift gesehen und bleiben einfach jahrelang ohne juristischen oder sonstigen Beistand im Gefängnis", schrieb Swamy noch im Januar in einem Brief, an dessen Ende es hieß: ?Aber wir singen noch immer im Chor. Ein Vogel kann auch im Käfig noch singen."
Freilassung vermehrt gefordert
Die Jesuiten, die Indische Bischofskonferenz, weitere Kirchenvertreter und Menschenrechtler hatten sich für eine sofortige Freilassung Swamys eingesetzt. Die UN-Menschenrechtshochkommissarin Michelle Bachelet verurteilte damals seine Festnahme und forderte Indiens Regierung zum Schutz von Menschenrechtlern auf. Die internationale Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) warf dem hindu-nationalistischem Premierminister Narendra Modi vor, zunehmend Gesetze gegen Volksverhetzung und Terrorismus zu nutzen, um Kritiker mundtot zu machen.
?Lieber Stan, du bist zweifellos ein Märtyrer für Gerechtigkeit und Frieden", schrieb der Jesuit und Menschenrechtsaktivist Cedric Parkash am Montag in einem WhatsApp-Nachruf. ?Dein Tod wird nicht umsonst sein. Es wird sehr viele Stans geben, der sich jetzt erheben", so Prakash.
(kna - sst)
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