Philippinische Caritas beklagt gebrochene Wahlversprechen
Es sei ?nicht nur ein Schlag für die Arbeiter, sondern auch für ihre Familien“, die ohnehin schon unter der Corona-Pandemie zu leiden hätten: So beschreibt Bischof José Colin Bagaforo, nationaler Direktor von Caritas Philippinen, die jüngste Entscheidung von Staatschef Rodrigo Duterte. In dem asiatischen Land können Unternehmen Mitarbeiter nur für sechs Monate einstellen, müssen also keine Grundrechte wie bezahlten Urlaub garantieren. Dass damit Schluss sein soll, war eines der Wahlkampfversprechen, die Duterte 2016 gegeben hat. Doch davon will der Präsident, der sich in seinem fünften und letzten Amtsjahr befindet, nun nichts mehr wissen.
Inakzeptable Arbeitsbedingungen
Bischof Bagaforo fürchtet, dass die Arbeitsbedingungen nun noch schlechter werden. Und das in einem Land, in dem ohnehin schon 3,73 Millionen Menschen arbeitslos sind, die Arbeitslosenquote beträgt 7,7 %.
?In einer Zeit, in der unsere Arbeiter von Stellenstreichungen bedroht sind und die meisten Vertragsarbeiter weder eine angemessene Bezahlung noch Schutz erhalten, hätte der Präsident mehr Mut zeigen und zu den nationalen Arbeitnehmern stehen müssen. Wir sind bitter enttäuscht“, kommentiert der Caritaspräsident. Statt ein unfaires Beschäftigungssystem abzuschaffen, konzentriere sich die Regierung auf das Gesetz über ausländische Investitionen und das umfassende Steuerreformprogramm. Dieser Meinung ist auch Caritas-Generalsekretär Pater Antonio Labiao: ?Kleinbetriebe brauchen dringend Unterstützung, damit sie den Arbeitern ihre Würde zurückgeben können“, so seine Forderung.
Die Kirche bleibt nicht untätig...
Inzwischen macht die Kirche auf den Philippinen mobil: Die sozialpastoralen Zentren der philippinischen Bischöfe haben diözesane Arbeitsschalter eingerichtet, bei denen die Bürger Informationen über Rechtshilfe, Berufsausbildung und Beratung anfordern können.
(vaticannews - skr)
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