Mosambik: Kirche in Not ruft zu mehr Hilfe für Terroropfer auf
Kirche in Not hatte für die Nothilfe in der Provinz Cabo Delgado bereits eine erste Geldspritze von 160.000 Euro zugesichert. Die Ortskirche hilft so gut es eben geht. Angesichts der zugespitzten Lage sei dies aber nicht ausreichend, machte Ulrich Kny, der Projektreferent für Mosambik in der internationalen Zentrale des Hilfswerkes deutlich.
Pemba und Nachbardiözesen völlig überlastet
?Wir müssen die finanzielle Unterstützung und die Gebete für die Kirche im Norden Mosambiks erhöhen. Angesichts des stetig wachsenden Flüchtlingszustroms werden die Diözese Pemba und die Nachbardiözesen, die durch die humanitäre Katastrophe bereits völlig überfordert sind, ihre Aktivitäten ohne Hilfe von außen nicht mehr steigern können.“
In der nordöstlichen Stadt Palma gibt es derweil weiter Kämpfe zwischen Streitkämpfen und Dschihadisten. Die von Kirche in Not betreuten Flüchtlinge berichten über grausame Zeugnisse der Gewalt im Kontext der islamistischen Invasion in der Stadt vor wenigen Tagen.
Beispielloses Gemetzel in Palma
?Die Terroristen scheinen darauf bedacht zu sein, in ihrer Zerstörungswut den größten Schaden anzurichten und den größten Terror zu säen“, kommentierte Kny die schockierenden Berichte und Bilder – so dokumentieren Kirche in Not vorliegende Videoaufnahmen, die nach dem Angriff dschihadistischer Milizen auf Pemba gemacht wurden, ein beispielloses Massaker mit enthaupteten Menschen und verstümmelten Körpern. Diese ?hemmungslose Gewalt“ müsse gestoppt werden, so der Kirche in Not-Vertreter: ?Die Welt kann dieses Drama nicht ignorieren“.
Seit der letzten Dschihadisten-Attacke auf Palma Ende März begaben sich laut der Internationalen Organisation für Migration (IOM) rund 11.000 Menschen auf die Flucht. Mehr als 670.000 Menschen mussten aus der Region insgesamt vor terroristischen Angriffen fliehen.
Hafenstadt bereits vor Attacke überfüllt
Die etwa 250 Kilometer südlich von Palma gelegene Hafenstadt Pemba ist inzwischen derart mit Flüchtlingen überfüllt, dass sich diese teils in Schulen, Hotels, behelfsmäßigen Zeltlagern und dem Sportstadion der Stadt drängen. In Pemba harren zudem bereits Flüchtlinge aus, die vor früheren islamistischen Angriffen und vor einem zerstörerischen Zyklon im Jahr 2019 geflohen sind; die Einwohnerzahl war bis Februar zuletzt um fast drei Viertel angestiegen, wie die UN-Hilfsorganisation OCHA berichtete.
(acn/vatican news/reuters – pr)
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