Indien: Kein Platz mehr auf dem Friedhof
In einem Hirtenbrief vom Montag rät Bischof Athanasius Rethna Swamy von Ahmedabad darum unter den jetzigen Umständen zur Kremation. Allerdings müsse in dieser Hinsicht der Wille des oder der Verstorbenen respektiert werden. Zugleich drängt Swamy darauf, dass der letzte Ritus für die Verstorbenen auch zu Corona-Zeiten ?in würdiger Art und Weise“ ablaufen solle.
Der Bischof weist darauf hin, dass eine Kremation nicht der katholischen Lehre entgegenstehe. In Corona-Zeiten könne sie auch für gläubige Katholiken nicht nur wegen des Platzes auf dem Friedhof, sondern auch aus hygienischen Gründen angezeigt sein.
Neuer Exodus von Wanderarbeitern
Trotz großer Fortschritte in der Impfkampagne geht die Zahl der Corona-Infektionen in Indien wieder steil nach oben. Zwischen dem 1. und dem 11. April sprang die Zahl der neuen Fälle von 72.000 auf fast 170.000. Damit ist Indien zusammen mit den USA und Brasilien eines der am schlimmsten von Corona betroffenen Länder der Welt.
Weil neue Einschränkungen drohen, fliehen Wanderarbeiter erneut aus den Großstädten. Letztes Jahr waren wegen der Anti-Corona-Maßnahmen zwischen März und Juni mindestens zweieinhalb Millionen Wanderarbeiter in Indien plötzlich arbeitslos geworden. Mindestens eine Million Menschen kehrte deshalb – oft zu Fuß oder per Fahrrad – in ihre Dörfer zurück, was zur weiteren Verbreitung des Corona-Virus bis in die letzten Winkel des Landes beitrug.
Nach einer Schätzung des amerikanischen ?Pew Research Center“ sind letztes Jahr 75 Millionen Inder wegen Corona unter die Armutsschwelle gerutscht. Diese Schwelle wurde bei zwei Dollar pro Tag angesetzt.
(ucanews / le monde – sk)
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