Philippinen: Bischof verurteilt Gewaltanwendung durch Polizei
Die Aktivisten kamen am Sonntag bei Razzien in vier philippinischen Provinzen ums Leben, wie Ucanews am Dienstag berichtet. Polizisten und Soldaten erschossen sie bei Durchsuchungen nach Schusswaffen und Sprengstoff. Die Mehrheit der getöteten Aktivisten, darunter ein Ehepaar, waren Mitglieder der Menschenrechtsgruppe Karapatan, die den ?Krieg“ des philippinischen Präsidenten Rodrigo Duterte gegen illegale Drogenbanden kritisiert.
Vor Augen des zehnjährigen Sohnes erschossen
Das Ehepaar wurde Berichten zufolge im Beisein des zehnjährigen Sohnes erschossen. Die Morde hätten einen öffentlichen Aufschrei ausgelöst, so Ucanews und betont, dass die Kirche den Ruf nach Gerechtigkeit anführe.
Bischof Jose Colin Bagaforo von Kidapawan in Mindanao forderte nach den Vorfällen eine Untersuchung und nannte die Morde das Ergebnis einer gezielten Kampagne, die unter der Duterte-Regierung gefördert wurde. Namentlich bezeichnete der Bischof die Strategie des philippinischen Präsidenten als ?Aktion der roten Markierung“. Das bedeute, dass Personen oder Organisationen, die der Regierung kritisch gegenüberstehen, auf eine Liste gesetzt und als Staatsfeinde gebrandmarkt würden. Damit hätten die Sicherheitskräfte ?freie Bahn“, diese ?Feinde“ zu töten.
Gewalt trifft vor allem Arme und Regierungskritiker
?Wir prangern die unnötige Anwendung von Gewalt im Streben der Regierung nach Frieden an, die nur die Armen und Schwachen zum Opfer macht“, sagte Bischof Bagaforo. Er verurteilte auch, dass Duterte kürzlich die Sicherheitskräfte dazu aufforderte, bewaffnete kommunistische Rebellen zu töten und ?nicht an die Menschenrechte zu denken“.
?Das Blut dieser getöteten philippinischen Mitbürger schreit buchstäblich nach Gerechtigkeit, während ihr Blut von den Bodenfliesen ihrer Häuser gewischt wird“, schreibt der Rat der katholischen Laien auf den Philippinen in einer Erklärung am Montag.
Der Drogenkrieg seit 2016 auf den Philippinen bezeichnet einen anhaltenden bewaffneten Konflikt zwischen der philippinischen Regierung unter Präsident Rodrigo Duterte und den zahlreichen Drogenbanden des Landes, die sich auch untereinander bekämpfen. Duterte benützt den Konflikt auch, um politische Gegner wie die Kommunisten zu diffamieren und als ?Feinde“ zu brandmarken, die auf der Seite der Drogenbanden stünden. Die philippinische Bischofskonferenz hat sich immer wieder gegen die Haltung des Präsidenten geäußert.
(ucanews – mg)
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