Nigeria: Entführte Studentinnen wieder frei
Die 279 Mädchen seien am frühen Morgen freigekommen und - alle wohlauf - in ein Gebäude der Lokalregierung in Zamfara gebracht worden, gab der Gouverneur des in Nordnigeria gelegenen Bundesstaates, Bello Matawalle, gegenüber Journalisten bekannt. Den Angaben nach kamen die jungen Frauen im Zuge von Verhandlungen der lokalen Behörden mit den Entführern frei; es sei dabei kein Lösegeld gezahlt worden.
Entführung aus Internatsschule
Die Studentinnen waren am vergangenen Freitag von bewaffneten Angreifern aus einer Internatsschule in Jangebe im nördlichen Bundesstaat Zamfara entführt worden. Die Motive sind möglicherweise politisch gelagert, wie Matawalle andeutete. Das Schicksal der Mädchen war bis zur offiziellen Bekanntgabe ihrer Befreiung an diesem Dienstag unklar gewesen. So kursierten bereits am Montag Meldungen über eine Freilassung; auch wurde die Zahl der Entführten fälschlicherweise mit 317 beziffert.
Erleichterung und Sorge um unsichere Lage im Land
Kirchenvertreter in Nigeria reagierten mit Erleichterung auf die Befreiung. ?Dies ist ein Moment großer Freude für das ganze Land“, kommentierte der Kommunikationsdirektor der Hauptstadt-Diözese Abuja, Pater Patrick Alumuku. Der Erzbischof von Abuja, Ignatius Kaigama, hatte in den letzten Monaten mehrfach Sorge über die prekäre Sicherheitslage geäußert und die Regierenden zu Gegenmaßnahmen aufgefordert. Gewalt und Entführungen nahmen in Nigeria zuletzt zu und bleiben überwiegend straffrei. Immer wieder werden dabei Minderjährige entführt, meistens um Geld zu erpressen.
Das Gebet des Papstes für die Entführten
Papst Franziskus hatte beim Angelus am Sonntag für die entführten Mädchen gebetet und die Entführung verurteilt. Nigerias Bischöfe hatten sich zuvor ähnlich geäußert. Der nigerianische Präsident richtete sich im Kontext des Falls mit einer Botschaft an alle Bürger und bekräftigte sein Engagement, neue Entführungen von Schülern verhindern zu wollen.
Die Sicherheitslage in Nigeria ist insgesamt prekär. Erst am Montag kam es laut Medienberichten zu Angriffen von Verbündeten des Islamischen Staates auf einen UN-Stützpunkt und Entwicklungshelfer in der Stadt Dikwa. Auch die islamistische Terrorsekte Boko Haram treibt in Nigeria regelmäßig ihr Unwesen. Aus Libyen, Mali, Tschad und Niger dringen laut Beobachtern Terroristen nach Nigeria vor.
(vatican news/diverse – pr)
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