Kamerun: Entführter Kardinal Tumi wieder frei
Bischof Kleda bestätigte jedoch jetzt die Freilassung des Kardinals. Tumi sei befreit worden, allerdings noch nicht zu Hause eingetroffen, so der Bischof.
Der 90-jährige Kardinal Christian Wiyghan Tumi, emeritierter Erzbischof von Douala und erster kamerunischer Kardinal, war am Donnerstagnachmittag durch ein bewaffnetes Kommando auf der Straße zwischen Bamenda und Kumbo verschleppt worden.. Die Behörden im Nordwesten des Landes hatten dies bestätigt.
Separatisten offenbar für Entführungen verantwortlich
Ebenfalls entführt worden war der König von Kumbo, Fon von Nso, eine traditionelle moralische Autorität. Über seinen Verbleib wurde bislang nichts weiter bekannt. Elie Smith, einem engen Mitarbeiter des Kardinals, war es gelungen, die Entführer telefonisch zu erreichen und einige Informationen zu erhalten: Verantwortlich für die bewaffnete Handlung war demnach der General der Ambazonians. Das sind englischsprachige Separatisten aus der Unruhe-Region Ambazonia im Südwesten des Landes. Er nenne sich Chaomao und sei ein ehemaliger Pastor. Diese Nachricht wurde auch von Familienmitgliedern des Königs von Kumbo bestätigt.
Kardinal setzte sich für Bildung ein
Die Gründe für die Entführung von Tumi könnten mit dem Einsatz des Kardinals für das Bildungswesen zu tun haben. So hatte vor einigen Tagen eine bewaffnete Gruppe einige Lehrer entführt, die am Donnerstag freigelassen worden waren. Am 24. Oktober wurden acht Kinder bei einem bewaffneten Angriff auf die Internationale Zweisprachige Mutter-Francisca-Schule getötet. Der Papst drückte seine Trauer darüber aus und forderte ein Ende der Gewalt sowie die Gewährleistung der Bildung und Zukunft der Jugendlichen.
Kardinal Tumi, geboren am 15. Oktober 1930 in Kikaikelaki in der damaligen Pfarrei Kumbo, setzte sich als Bischof und dann als Kardinal immer an vorderster Front für eine Verbesserung der Lage im äußersten Norden Kameruns an der Grenze zum Tschad ein - ein Gebiet, das von den Zentralbehörden fast vergessen wurde. Die Region ist stark durch Armut gezeichnet, und es sind tiefe ethnische Spaltungen zu beobachten.
Träger des Nelson-Mandela-Preises
Der Kardinal hatte sich nach Beginn der Krise im Norden und Südwesten Kameruns für den Frieden eingesetzt und sich gegen die Diskriminierung der englischsprachigen Minderheit in Kamerun gewendet, die etwa 20 Prozent der Bevölkerung ausmacht. Dafür erhielt Kardinal Christian Tumi im Juli 2019 den Nelson-Mandela-Preis.
(Letztes Update 12.40 Uhr)
(vatican news - mg)
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