Chile: ?Verfassungsprozess geht alle an“
Über die Online-Plattform Zoom haben die Bischöfe in den letzten Tagen ihre Herbstvollversammlung abgehalten. In ihrer Schlusserklärung zeigen sie sich besorgt über die schwere wirtschaftliche, soziale und politische Krise Chiles, zu der auch noch die Corona-Pandemie komme. Sie hoffen, dass die Gewalt im Land (bei der unlängst auch Kirchen in Brand gesteckt wurden) bald abebbt und der von einer Volksabstimmung eingeleitete Prozess, bei dem eine neue Verfassung ausgearbeitet wird, wirklich ?zu einer gerechteren Gesellschaft“ führt.
?Wir können nicht dulden, dass Aggression und Einschüchterung zu normalen Formen des Zusammenlebens werden. Eine erdrückende Mehrheit der Gesellschaft kämpft tagtäglich für eine würdigere Zukunft der künftigen Generationen; diese Mehrheit hat friedlich ihre Stimme an der Urne abgegeben. Ihr Schrei muss gehört werden. Wir alle sind dafür verantwortlich, dafür zu sorgen, dass der Prozess friedlich und sauber verläuft.“
Die Christen sollen sich in die Debatten über die neue Verfassung einbringen
Die Christen sollten sich in die Debatten über die neue Verfassung ohne Scheu einbringen, drängen die Bischöfe. Eine künftige Verfassung Chiles solle sich ?an den Werten und Prinzipien des Evangeliums, der Liebe zu Gott und zum Nächsten, der Würde jedes Menschen orientieren“.
78 Prozent der Stimmberechtigten hatten Ende Oktober in Chile bei einer Volksabstimmung für eine neue Verfassung votiert; 79 Prozent sprachen sich dafür aus, den Text in einer verfassungsgebenden Bürgerversammlung zu erstellen. Die neue Verfassung soll die bisherige ablösen, die noch aus der Zeit der Pinochet-Diktatur (1973-90) stammt.
(vatican news – sk)
Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, k?nnen Sie hier unseren Newsletter bestellen.