Slowakei: Bisch?fe fordern Ende des Gottesdienst-Verbots
Die Kirche habe die Maßnahmen der Regierung gegen die Ausbreitung des Coronavirus stets mitgetragen, teilte ein Sprecher am Donnerstag in Bratislava mit. Das religiöse Leben könne aber langfristig nicht allein über Bildschirme ablaufen, auch wenn einzelne Pfarreien Predigten und Messen im Internet übertragen.
Die Regierung von Ministerpräsident Igor Matovic hatte die Ausgangsbeschränkungen zuletzt bis zum 8. November verlängert. Die Slowakei ist stark katholisch geprägt: Mehr als 60 Prozent der knapp 5,5 Millionen Slowaken sind nach Angaben der Statistikbehörde römisch-katholischer Konfession.
Kein Gehör gefunden
Schon Mitte Oktober äußerte die slowakische Bischofskonferenz in einem Offenen Brief an Priester und Gemeinden deutliche Kritik am Umfang der Maßnahmen. Die Bischöfe bestätigten darin zwar die Bereitschaft, dem Staat bei der Bewältigung der anspruchsvollen Situation zu helfen. Sie forderten aber eine bessere Verständigung, da man mit Fachleuten aus Krisenstäben und Staatsvertretern bis hin zum Regierungschef kommuniziert, aber kein Gehör gefunden habe.
In ihrem Schreiben riefen die Bischöfe auch alle Gläubigen dazu auf, den staatlichen Anordnungen Rechnung zu tragen, da ihre ?Missachtung nur noch größere Schäden anrichten“ würde.
Über 2.700 Infizierte
Am Donnerstag vermeldeten die Behörden des EU-Mitgliedstaats 2.785 neue bestätigte Corona-Infektionen innerhalb von 24 Stunden. Die Zahl der Corona-bedingten Toten seit Beginn der Pandemie stieg auf 200. Allerdings zählt die Slowakei nur Verstorbene, bei denen eine andere Todesursache ausgeschlossen wurde.
(kap – sk)
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