Mexiko: Kardinalshut gilt auch den Indigenen in Chiapas
Bekannt wurde Chiapas durch den Aufstand der Zapatisten gegen die mexikanische Zentralregierung – und durch die Vermittlungsbemühungen von Bischof Samuel Ruíz. Arizmendi trug als Nachfolger von Ruíz wesentlich dazu bei, dass die Anliegen der indigenen Bevölkerung in Politik und auch Kirche nicht untergehen. Und er setzte die Linie seines Vorgängers fort, dass die Kirche auf die Indigenen zugehen, ihnen eine spezielle Seelsorge bieten müsse.
?Dass ich Kardinal werde, ist nicht etwas, das nur mir persönlich gilt“, so Arizmendi im Gespräch mit Radio Vatikan. ?Ich wäre nichts ohne mein Volk, meine Familie, das Bistum Toluca, das Bistum San Cristóbal... Das ist auch eine Ehrung für die indigenen Gemeinschaften, unter denen Gott mir zu arbeiten erlaubt hat!“
?Ich wäre nichts ohne mein Volk...“
2016 war der Papst in Chiapas und konnte mit eigenen Augen sehen, wie die Ortskirche sich bemüht, wirklich ein indigenes Gesicht zu zeigen. Das sei allerdings ein Prozess, der noch lange dauern werde, sagt Arizmendi. Die Inkulturation des Glaubens sei ?ein Auftrag des Evangeliums“; schließlich sei Gott selbst ja ?in einer marginalen Kultur“ Mensch geworden. ?Die Kirche muss deshalb beständig dafür eintreten, dass die eingeborenen Völker die Messe, die Sakramente, die Bibel – alles in ihrer eigenen Sprache haben.“
Er sei ?ein Schuldner“ seines Landes und seines Volkes, sagt der emeritierte Bischof: ?Das ist ein einfaches, arbeitsames Volk, Landwirte und Arbeiter.“ Von den Indigenen könne man viel lernen: ?vor allem, dass wir Gott, der Kirche und unseren Völkern alles verdanken“.
Arizmendi ist schon über achtzig, kann also an keinem Konklave mehr teilnehmen. Seine Erhebung zum Kardinal, die Franziskus beim Angelus am letzten Sonntag ankündigte, habe ihn ?völlig überrascht“, sagt er – aber sein Leben werde sich jetzt nicht mehr groß ändern. Er werde weiter versuchen, auch im Ruhestand noch dies und das für die Kirche in seinem Land zu tun.
(vatican news/sir – sk)
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