Kolumbien: Kirche mahnt zu Vergebung und Ende der Gewalt
Die friedliche Kundgebung hatte die Bürgermeisterin von Bogota, Claudia Lopez, organisiert. Rueda betonte in seinem Versöhnungsappell, die einzelnen Regionen des Landes müssten gehört werden, und zwar auch Bauern, Indigene und Arbeitslose. ?Wir brauchen Führungskräfte, die in der Lage sind, eine freundschaftliche Gesellschaft zu schaffen, anstatt aus Geltungsdrang Kämpfe, Schmerz, Tod und Verwirrung zu provozieren“, zitierte der italienische katholische Pressedienst Sir den Erzbischof.
Seinen Friedensappell bekräftigte Rueda am Dienstag (Ortszeit) laut dem Portal erneut. Ziel müsse es sein, die ?soziale Feindschaft" zu überwinden, so der Erzbischof von Bogota. Es brauche einen mit Respekt geführten Dialog, erklärte er mit Blick auf die jüngsten brutalen Polizeieinsätze. ?Suchen wir gemeinsam die tiefen strukturellen Ursachen unserer sozialen Konflikte", rief Rueda auf.
Hintergrund
In Kolumbiens Hauptstadt Bogota hat es in den vergangenen Tagen schwere Gewaltexzesse gegeben. Bei gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten und Polizei starben laut Medienberichten mindestens 14 Menschen, mehrere hundert wurden verletzt. Auslöser der Proteste war ein Video eines brutalen Polizeieinsatzes, das vergangene Woche veröffentlicht wurde. Das per Handy gefilmte Video eines Zeugen zeigt, wie Polizisten einen Mann, der bereits am Boden liegt, auch auf sein Flehen hin nicht in Ruhe lassen und weiter einen Teaser einsetzen. Laut einem Vorabbericht zum rechtsmedizinischen Gutachten haben Polizisten den Mann auf der Wache zudem mehrfach brutal geschlagen. Das Opfer überlebte die Attacken nicht und starb im Krankenhaus.
(sir/diverse - sst)
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