Libanon: Religionsführer rufen zu Koexistenz auf
Stattdessen müssten die Entscheidungen des nationalen Dialogs von 2006 umgesetzt werden. Ferner bedürfe es Reformen in allen Bereichen, beginnend mit dem Stromsektor, der zum größten finanziellen Verlust der öffentlichen Hand geworden sei.
Kabalan bezeichnete die Partnerschaft mit den Christen des Landes als religiösen, moralischen, ideologischen und nationalen Imperativ. Gleichzeitig warnte er vor Spaltung und Föderalismus. Dies würde unvermeidbar zu ?Kriegs- und Kampfprojekten zwischen den Libanesen führen und das Land wieder den wütenden Wölfen der Zeit des Bürgerkriegs zum Opfer fallen, deren Auswirkungen noch vor unseren Augen liegen“.
Die Region brennt...
Eine Absage erteilte Kabalan den unter anderen vom maronitischen Patriarchen Kardinal Bechara Rai vertretenen Forderungen nach einer Neutralität des Libanon. ?Die Region brennt, der internationale Konflikt wird schlimmer und Neutralität ist unmöglich, nicht weil wir es nicht wollen, sondern weil sie überhaupt nicht möglich ist“, so Kabalan laut NNA.
Seit Anfang Juli hat Kardinal Rai angesichts wachsender wirtschaftlicher und sozialer Spannungen wiederholt dazu aufgerufen, den krisengeschüttelten Libanon zu einem neutralen Staat zu erklären. Diese Neutralität sei im bis heute verbindlichen Nationalpakt von 1943 zugrunde gelegt und setze einen stabilen Staat mit starken Institutionen, mit Recht und Gerechtigkeit voraus. Durch eine ?aktive Neutralität“ ließe sich die historische Rolle des Libanon als Brücke zwischen Ost und West auf kultureller, wirtschaftlicher und kommerzieller Ebene wiederherstellen, so Rai.
(kna - skr)
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