Syrien: Wiederaufgebaute maronitische Kathedrale eingeweiht
Die Wiedereinweihung erfolgte laut dem weltweiten päpstlichen Hilfswerk ?“ am Montag. Die Freude der maronitischen Gemeinde sowie der gesamten christlichen Bevölkerung über den Wiederaufbau war groß, erklärte demnach der zuständige Erzbischof Joseph Tobji: ?Die Eröffnung unserer Kathedrale ist eine Botschaft für die Christen in Aleppo und der ganzen Welt. Der Wiederaufbau ist ein Beweis, dass wir trotz unserer schwindenden Zahl immer noch in diesem Land leben. Unsere Stimmen werden Gott an diesem Ort trotz aller Schwierigkeiten weiterhin loben.“
Der geschäftsführende Präsident von ?Kirche in Not“ International, Thomas Heine-Geldern, wandte sich mit einer Video-Botschaft an die Teilnehmer der Eröffnungsfeierlichkeiten: ?Ich bin traurig, dass ich wegen der Corona-Beschränkungen an diesem Tag der Freude nicht bei Ihnen sein kann. Wir sehen die Sankt-Elias-Kathedrale und es ist ein Wunder. Es ist fantastisch, dass sie in ihrer alten Pracht wiedererstrahlt. Ich wünschte, dass sie wieder zum Zentrum der gesamten christlichen Gemeinschaft wird, so wie es vor diesem schrecklichen Krieg war.“
Starke Schäden der Kathedrale zwischen 2012 und 2016
Die schlimmsten Schäden an dem Bauwerk waren im Jahr 2013 entstanden: Damals hatten islamistische Kämpfer den Stadtteil gestürmt, in dem sich die Kathedrale befindet. Dabei versuchten sie, alle christlichen Wahrzeichen zu zerstören. Zu Weihnachten 2016 gingen Bilder um die Welt, als die Gemeinde nach dem Ende der Kampfhandlungen Gottesdienst in der zerstörten Kathedrale feierte und eine Krippe in den Trümmern errichtete. Danach begann der Wiederaufbau; das weltweite päpstliche Hilfswerk ?Kirche in Not“ hat ihn hauptsächlich unterstützt.
Nur ein Drittel der Christen ist geblieben
Die syrischen Christen haben unter den Auswirkungen des Syrienkriegs schwer gelitten. Laut ?Kirche in Not“ vorliegenden Quellen leben derzeit höchstens 30.000 Christen in Aleppo. Vor Ausbruch des Syrienkriegs im Jahr 2011 waren es etwa 180.000. In ganz Syrien waren es rund 1,5 Millionen Christen, heute ist etwa ein Drittel davon übrig.
Die maronitisch-katholische Gemeinde von Aleppo
Die wiederaufgebaute Kathedrale Sankt Elias beherbergt die maronitisch-katholische Gemeinde von Aleppo. Sie gehört zu den kleineren christlichen Gemeinschaften in Aleppo, ist aber bei der humanitären und pastoralen Betreuung der Bevölkerung sehr aktiv. ?Unser Wunsch ist es, zu bleiben – nicht nur, weil wir hier geboren wurden oder weil wir keine andere Möglichkeiten hatten, sondern weil es unsere Mission ist“, erklärte Erzbischof Tobji im Gespräch mit ?Kirche in Not“. ?Wir sind eine Familie. Meine Absicht war es, das gemeinsame Haus zu erneuern, dass uns vereint und willkommen heißt.“
(pm - sst)
Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, k?nnen Sie hier unseren Newsletter bestellen.