Italien: Sexuelle Neigung geh?rt zur Identit?t, sagt Kardinal
Niemand könne sich seine eigene Orientierung aussuchen, stellte der italienische Kirchenmann klar. Weder Hetero- noch Homosexualität ließen sich ?von der Identität der Person trennen; wenn wir also eine Person annehmen, dann können wir ihre Orientierung nicht verwerfen“, so der Kardinal, der der Basisgemeinschaft Sant´Egidio nahe steht.
Das Buch des kirchlichen Journalisten Luciano Moia, Redakteur bei der bischöflichen italienischen Tageszeitung ?Avvenire“, geht von einem Appell aus, den Papst Franziskus in seinem nachsynodalen Schreiben ?Amoris Laeitia“ lancierte: Es gehe um eine ?respektvolle Begleitung, damit diejenigen, welche die homosexuelle Tendenz zeigen, die notwendigen Hilfen bekommen können, um den Willen Gottes in ihrem Leben zu begreifen und ganz zu erfüllen“ (250).
Homosexualität gehört zu den heiklen Punkten im Gewebe zwischen katholischer Lehre, Seelsorge und Anthropologie. Der Katechismus von 1992 mahnt zu ?Respekt, Mitgefühl und Empfindsamkeit" gegenüber anderen sexuellen Orientierungen, nennt sie aber auch ?objektiv ungeordnet". Der US-amerikanische Jesuit James Martin hatte mit einem Buch namens ?Building a bridge“ 2017 mögliche Wege einer respektvollen Annäherung an nicht-heterosexuell empfindende Menschen skizziert. Viele von ihnen fühlen sich von der Kirche ausgeschlossen. Martin war mit seiner Haltung bei katholischen Gläubigen auf Zustimmung, bei anderen auf scharfe Ablehnung gestoßen. Lob erhielt Martin von US-Kurienkardinal Kevin Farrell, dem Präfekten des Dikasteriums für Laien, Familie und Leben.
Luciano Moias Buch lässt zehn Fachleute aus Theologie, Humanwissenschaften und Seelsorge zu Wort kommen und versucht ebenfalls einen neuen pastoralen Ansatz in der LGBT-Seelsorge aufzuzeigen.
(ansa/vatican news – gs)
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