Covid-19 in Kanada: Indigene besonders betroffen
?Systemische Ungerechtigkeiten“ erhöhen laut der Menschenrechtsorganisation das Covid-19-Risiko für indigene Völker in dem nordamerikanischen Land.
Viele indigene Gemeinschaften hätten keinen Zugang zu sauberem Wasser und lebten zudem auf engem Raum zusammen, da Reservats-Wohnungen nur unzureichend finanziert seien, heißt es in einem über die Lebensumstände der Indigenen in Pandemiezeiten, der an diesem Dienstag auf der Homepage der Organisation veröffentlicht wurde. Auch in städtischen Gebieten seien Indigene einem erhöhten Risiko ausgesetzt, sich mit dem Virus anzustecken, da sie überdurchschnittlich von Obdachlosigkeit und Armut betroffen seien und teils auch in Haftanstalten lebten.
Viele Vorerkrankungen
Einen weiteren Grund dafür, dass indigene Völker stärker von dem Virus betroffen seien, sieht Human Rights Watch in der Tatsache, dass bei Indigenen ?eine hohe Rate an gesundheitlichen Grunderkrankungen wie Diabetes oder Tuberkulose“ vorliegt - Krankheiten, die mit Armut oder Ausgrenzung einhergehen. Damit sei das Risiko für schwere Erkrankungen durch Covid-19 erhöht.
Auch sieht Human Rights Watch Barrieren für Indigene beim Zugang zu Gesundheitsdiensten. So seien in abgelegenen Gemeinden im Norden des Landes viele Pflegestationen schlecht ausgestattet und unterbesetzt. Reisen zu medizinischen Zentren seien aufgrund der derzeitigen Reisebeschränkungen teuer und schwierig. Einige indigene Gemeinschaften hätten auch keinen Zugang zu der von ihnen benötigten persönlichen Schutzausrüstung.
Mehr Inklusion beim Gesundheitsschutz
Die Menschrechtsorganisation ruft vor diesem Hintergrund die Regierung Kanadas dazu auf, die indigenen Völker stärker in die Schutzmaßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie einzubeziehen. Gemeinsam mit Vertretern dieser gesellschaftlichen Gruppen müssten Lösungen erarbeitet werden, ?die ihren spezifischen Bedürfnissen gerecht werden. Und zwar so, dass ihre Rechte respektiert werden und paternalistische Ansätze, die ihnen geschadet haben, beendet werden.“
(human rights watch - pr)
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