Bangladesch: Corona-Infektionen unter Rohingya-Flüchtlingen
Der Chef der Gesundheitsbehörde von Cox's Bazar, Mahbubur Rahman, berichtete, in den insgesamt 34 Flüchtlings-Siedlungen des Lagers habe sich nach Bekanntwerden des ersten Falls Panik breitgemacht. Der Infizierte, ein 35-Jähriger, war zunächst geflohen und erst nach vier Stunden von Polizisten gefasst worden. Nun versuchen Einsatzteams der Weltgesundheitsorganisation, die Kontaktpersonen des Mannes ausfindig zu machen. In dem Lager sollen zudem die Testkapazitäten erhöht werden. Weil einige Camp-Bewohner Cox's Bazar tagsüber oder nachts verlassen und dann zurückkommen, habe sich unter den Flüchtlingen die Sorge vor einer Ansteckungswelle ausgebreitet, berichtet AsiaNews.
Experten warnten vor Ausbreitung des Virus
In dem Lager leben insgesamt rund eine Million Rohingya. Experten hatten immer wieder vor einer raschen Ausbreitung des Virus in den überfüllten Camps von Cox's Bazar gewarnt, in denen Angehörige der verfolgten, muslimischen Rohingya-Minderheit aus dem benachbarten Myanmar seit 2017 unter verheerenden Bedingungen in Zelten oder Baracken leben.
In Bangladesch ist die Zahl der Infektionsfälle in den vergangenen Tagen stark gestiegen. Bisher infizierten sich nach offiziellen Angaben fast 19.000 Menschen mit dem Virus, etwa 300 Menschen starben.
Caritas Bangladesch versorgt die Menschen in dem Lager von Anfang an mit Essen, Zelten, Medizin und Bildung. In Zeiten der Corona-Pandemie kommen verstärke Hygienemaßnahmen, Mundschutz und Aufklärungskampagnen dazu, sagte Pintu William Gomes, der Direktor des Rohingya Response Project von Caritas Bangladesh, gegenüber der Agentur AsiaNews.
(afp/asianews - gs)
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