Mauritius: Kardinal fordert Fokus auf Solidarit?t statt auf Wohlstand
Die katholischen Gläubigen rief der Kardinal zu Großzügigkeit auf, damit die Kirche ihre Programm für Arme fortsetzen könne. Die meisten Pfarreien auf der wohlhabenden afrikanischen Insel hängen von Spenden ab, um ihre Mitarbeiter und karitativen Projekte zu bezahlen.
Die Kirchen sind seit 20. März geschlossen, der Ausfall an Messstipendien und Spendeneinkünften mache sich bemerkbar, so der Kardinal. Er wisse freilich auch, dass die Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie auch viele Gläubige wirtschaftlich schwer träfen.
?Die Weisung, zu Hause zu bleiben, stellt eine enorme finanzielle Belastung für viele Familien dar, vor allem solche, die im informellen Sektor arbeiten“, sagte Piat. Der informelle Sektor bezeichnet Arbeitskräfte im nicht geregelten Dienstleistungssektor, etwa Pflegekräfte, Straßenverkäufer, Schuhputzer oder Tagelöhner; Papst Franziskus hatte dieser Gruppe von Arbeitenden am Ostersonntag in einem Brief für ihren Einsatz inmitten der Krise gedankt und ihre Widerstandskraft gewürdigt.
Auf Solidarität statt auf Wohlstand setzen
Die meisten Menschen in diesem Bereich hätten ihre Arbeit verloren, hielt Kardinal Piat fest. ?In diesen schwierigen Zeiten der COVID-19-Krise täten die Mauritianer gut daran, von einer Gesellschaft, die sich auf hohe Einkommen konzentriert, zu einer Gesellschaft mit hoher Solidarität überzugehen", fügte er hinzu. Die Caritas des Landes werde dabei helfen, die Folgen der Corona-Krise abzufedern.
Mauritius ist ein ethnisch und kulturell vielfältiger Inselstaat im Indischen Ozean östlich von Afrika. Bis 27. April verzeichnete das Land 334 Fälle von Ansteckung mit dem Coronaviren und zehn Todesfälle.
Papst Franziskus stattete Mauritius im September 2019 einen Besuch ab. 2016 hatte er den Bischof von Port Louis, Maurice Piat, in den Kardinalstand erhoben.
(cisa - gs)
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