Pakistan: Hilfe für zu Unrecht inhaftierte Christen
Konkret geht es um 40 Christen, die fünf Jahre unschuldig im Gefängnis verbringen. Den Männern wurde vorgeworfen, sie hätten zwei Muslime gelyncht, heißt es in einem Statement der Organisation am Mittwoch. Seit Kurzem sind die Christen wieder auf freiem Fuß.
Um die Wiedereingliederung der Betroffenen zu erleichtern, unterstützt ?Kirche in Not“ unter anderem die Möglichkeit zu Beratungsgespräche, um Traumata aufarbeiten zu können.
?Der Alltag wird für diese Männer eine Herausforderung sein“
?Die Rückkehr zu einem Leben mit unterdurchschnittlich niedrigen Löhnen, hoher Arbeitslosigkeit und einer Geschichte von fast fünf Jahren Gefangenschaft bedeutet, dass das Leben für diese Männer eine Herausforderung sein wird“, zeigte sich Francis Gulzar überzeugt. Er ist Pfarrer der Gemeinde St. Johannes im vor allem von Christen bewohnten Bezirk Youhanabad in der pakistanischen Metropole Lahore.
Laut ?Kirche in Not“ sollen die 40 Männer während ihrer Verhandlung misshandelt worden sein. Bei zwei Betroffenen soll dies zum Tod geführt haben. Kritisch äußerte sich das Hilfswerk auch zum Vorgehen der Polizei, das zu den Verhaftungen führte. Kirchenführer behaupten, die Polizei sei während der Ermittlungen zum Mord an den beiden Muslimen von Haus zu Haus gegangen, um so viele Christen wie möglich zu verhaften.
Mord an beiden Muslimen geschah bei Unruhen 2015
Für den geschäftsführenden Präsidenten von ?Kirche in Not“, Thomas Heine-Geldern, ist die Hilfe ?angesichts der langen und schrecklichen Qualen, die die Christen hinter Gitter erleiden mussten“, unbedingt notwendig. Die finanzielle Unterstützung der ehemaligen Häftlinge durch ?Kirche in Not“ sei entscheidend, ?damit sie und ihre Familien ihr Leben wiederaufbauen können“.
Der Mord an den beiden Muslimen, für den die 40 Christen zu Unrecht verurteilt worden waren, geschah während der Unruhen im März 2015. Damals gab es Selbstmordattentate in zwei Kirchen in Youhanabad. Mindestens 20 Menschen starben, 80 Gläubige wurden bei den Anschlägen verletzt.
(kap – sk)
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