Guinea-Bissau: Pr?sidentschaft weiterhin ungekl?rt
Überraschend hatte der Sieger der Wahlen von Dezember, Umaro Cissoko Embalò, sich Ende Februar selbst zum neuen Staatsoberhaupt gekürt, ohne die Entscheidung des obersten Gerichtshofes wegen Betrugsverdachts abzuwarten. Als Reaktion rief die Nationalversammlung daraufhin ihrerseits einen eigenen Präsidenten - Cipriano Cassamá - aus, der das Amt nach nur zwei Tagen aufgrund des politischen Drucks niederlegte.
Die bis dato ungeklärte Präsidentschaftsfrage versetzt das Land in eine Situation völligen Stillstands. Dabei waren die Wahlen im Dezember mit der großen Hoffnung verbunden, der chronischen Instabilität in Guinea-Bissau endlich entgegenzuwirken.
Vermittler dringend erwartet
In einem Interview mit der Nachrichtenagentur fides erklärte der Ordnesmann Celso Corbioli: ?Die aktuelle Situation ist sehr verwirrend.“ Dass das Militär sich nach dessen Selbsternennung auf die Seite von Embalò geschlagen hatte, sei nach Ansicht vieler ein schwerer Fehler. Das Militär sei es auch gewesen, dass Cassamá und Premierminister Aristides Gomes zum Rücktritt gezwungen habe.
Die Messe hätte er am Sonntag noch in Ruhe feiern können, sagte der Missionar. Aber die Stimmung könnte jederzeit kippen. Er hoffe daher auf eine baldige Entscheidung des Gerichtshofes und damit die Klärung der Präsidentschaftsfrage. Außerdem sehe er der Ankunft von Vertretern der Vereinten Nationen und der Wirtschaftsgemeinschaft westafrikanischer Staaten (CEDEAO) entgegen, so Corbioli: ?Wir hoffen, dass sie dem Land helfen, aus dieser Sackgasse herauszukommen.“
(fides - mt)
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