Frankreich/Vatikan: Papst nimmt Rücktritt von Kardinal Barbarin an
Damit kommt die lange andauernde Ungewissheit in dem französischen Erzbistum zu einem Ende.
Vorwurf der Nichtanzeige sexuellen Missbrauchs
Kardinal Barbarin war im März 2019 in erster Instanz wegen Nichtanzeige von sexuellem Missbrauch schuldig gesprochen und zu einer Bewährungsstrafe verurteilt worden. Der Vorwurf lautete, er habe Fälle sexuellen Missbrauchs durch den Ex-Priester Bernard Preynat nicht bei den staatlichen Behörden angezeigt.
Papst wartete Prozess-Ende ab
Direkt im Anschluss an das Urteil hatte Barbarin angeboten, als Erzbischof zurücktreten zu wollen. Allerdings hatte Papst Franziskus für eine endgültige Entscheidung über den Fall das Urteils des Berufungsgerichts abwarten wollen. Barbarin wurde deshalb beurlaubt, während der frühere Bischof von Evry-Corbeille-Essonnes, Michel Dubost, vom Papst als Apostolischer Administrator bestimmt wurde und übergangsweise die Amtsgeschäfte in Lyon übernahm.
Doch auch nach dem endgültigen Freispruch Barbarins durch das zuständige Gericht am vergangenen 31. Januar hatte der Kardinal bekräftigt, sich von der Leitung der Diözese zurückzuziehen, um einen echten Neuanfang zu ermöglichen. Für seine eigene Zukunft könne er sich vorstellen, als Seelsorger nach Madagaskar zu gehen, hatte Barbarin in einem Interview nach dem Freispruch erklärt.
Annahme des Rücktritts
Der Papst hat seinem Wunsch nun stattgegeben und den französischen Kardinal als Erzbischof entpflichtet.
(vatican news - cs)
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