Afghanistan: Missionar würdigt US-Taliban-Abkommen
?Wir danken Gott, dass ein wichtiger Schritt in Richtung einer friedlichen Zukunft für Afghanistan unternommen werden konnte“, schreibt Pater Moretti in einem Kommentar für die vatikanische Nachrichtenagentur ?Fides“. Man müsse sich jedoch der Tatsache bewusst sein, ?dass dies ein kleiner Schritt ist, der nicht größer dargestellt werden sollte, als er ist“. Das Abkommen zwischen US-Präsident Donald Trump und den Taliban solle ?mit großer Vorsicht und Ausgewogenheit betrachtet werden“. In der Tat blieben viele Bedenken bestehen - vor allem aufgrund der Tatsache, dass das Abkommen nur von der US-Regierung und der Taliban-Bewegung unterzeichnet wurde. Die amtierende Regierung in Kabul hat sich bereits von dem Abkommen distanziert.
Knackpunkt Gefangenenfreilassung
Pater Moretti hebt vor allem die Freilassung von Gefangenen hervor. Dies könnte das weitere Fortgehen der Gespräche behindern, weil die Regierung in Kabul strikt dagegen ist. Der Pakt sieht einerseits die Reduzierung der amerikanischen Militärpräsenz auf 8.600 Mann innerhalb von 135 Tagen und schließlich den vollständigen Rückzug innerhalb von 14 Monaten vor; andererseits verpflichten sich die Taliban, die Präsenz terroristischer Organisationen die von dort aus Anschläge im Ausland planen auf afghanischem Territorium nicht länger zu begünstigen. Die Situation bleibt nach Ansicht von Pater Moretti weiterhin unsicher, weil das Abkommen einen zweiten Schritt vorsieht: nämlich direkte Verhandlungen zwischen der afghanischen Regierung und den Taliban.
Abschließend fasst Pater Moretti zusammen: ?Es ist von Frieden die Rede, aber ich glaube, dass es derzeit nur ein relativer Frieden ist, der keine endgültige Sicherheit gibt. Es ist ein erster Schritt und es werden weitere notwendig sein. Die Hoffnung ist, dass Afghanistan einen echten Weg zum Aufbau einer menschlichen Nation einschlagen kann, in der tatsächlich Harmonie, Fortschritt und Frieden besteht.“
(fides – mg)
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