Philippinen: ?Drogenkrieg hat versagt“
Das sagte die Politikerin, die an der Spitze der Opposition steht, am Montag vor der Presse in Manila. Präsidenten und Vizepräsidenten werden auf den Philippinen in getrennten Verfahren gewählt. So konnte die Oppositionsführerin, eine bekannte Menschenrechtsanwältin, zur Stellvertreterin Dutertes werden.
Nach Robredos Angaben sind seit Beginn der Anti-Drogen-Kampagne von Mitte 2016 nur etwa ein Prozent der im Umlauf befindlichen Drogen beziehungsweise der entsprechenden Gelder beschlagnahmt worden. Das spreche klar für ein Versagen von Dutertes Kampagne.
Dutertes Sprecher weist die Kritik zurück
?Wenn wir wirklich Schluss machen wollen mit den illegalen Drogen, müssen wir an die großen Drogenbosse heran, statt den kleinen Drogenhändlern nachzulaufen“, so die Vizepräsidentin.
Ein Sprecher des Präsidenten wies ihre Einlassungen zurück. Duterte habe dafür gesorgt, dass viele Drogenlabors hätten schließen müssen; außerdem habe eine große Zahl von Drogenkriminellen sich gestellt.
Dutertes Kampf gegen Drogen geht mit zahlreichen Morden einher. Offizielle Zahlen sprechen von etwa 6.000 Toten; doch nicht alle von ihnen hätten tatsächlich etwas mit Drogen zu tun gehabt, sagen Menschenrechtler. Zusammen mit Kirchenleuten geben sie außerdem eine weitaus höhere Zahl von Opfern an. Danach seien etwa 30.000 Menschen durch Todesschwadronen ums Leben gekommen.
Kirche unter Druck
Die katholische Kirche, zu der sich eine Mehrheit der Bevölkerung auf den Philippinen bekennt, steht unter starkem Druck Dutertes. Mehrere Bischöfe sind wegen Volksverhetzung angeklagt. Den ökumenischen Nationalen Rat der Kirchen hat der Präsident als ?kommunistische Terrorgruppe“ einstufen lassen.
(time – sk)
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