Pakistan: Interreligi?ses Paar muss versteckt leben
Der aktuelle Fall dreht sich um eine 19-jährige Muslimin und einen 20-jährigen Christen, die sich in einem Seminar an der Universität Faisalabad kennen gelernt, sich verliebt und am 28. August dieses Jahres geheiratet hatten. Am folgenden Tag hatten sie die Familien über die Hochzeit informiert.
Angebliche Entführung
Die Eltern der Braut erstatteten jedoch umgehend Anzeige wegen einer angeblichen Entführung. Daraufhin durchsuchte die Polizei das Haus der Familie des Bräutigams und nahm dessen Mutter, seinen älteren Bruder und zwei Onkel fest. Wie Asianews berichtet, seien die Festgenommenen auch misshandelt worden.
Mutter und Bruder seien über Monate in Haft geblieben und erst mit der rechtlichen Unterstützung des Human Rights Focus Pakistan Anfang November bzw. Ende Oktober wieder auf freien Fuß gekommen.
Währenddessen fuhr die Polizei fort, nach dem jungen Paar zu suchen. Schließlich spürten sie die jungen Leute in Karachi auf und verhafteten sie, rund 930 km entfernt von ihrem Herkunftsort Faisalabad.
Braut weiterhin Muslimin
Ende des Monats wurden sie dem Gericht vorgeführt, wo die junge Frau bestätigte, dass sie nicht entführt worden sei, sondern willentlich ihren jetzigen Ehemann geheiratet habe. Außerdem bekenne sie sich weiterhin zum Islam und bete zum Propheten Mohammed.
Die Richter ordneten daraufhin die Freilassung der beiden an, da der Anklagepunkt nicht zutreffe und die Ehe legal geschlossen worden sei. Dennoch lebt das Paar weiterhin versteckt, da die Familie der Frau die Ehe mit einem Christen nicht akzeptiert.
Polizei unter Einfluss von Islamisten
Naveed Walter vom Human Rights Focus Pakistan beklagt, dass das Gesetz zwar gemischte Ehen erlaube, dieses Recht aber nur dann geschützt und durchgesetzt werde, wenn der Mann Muslim sei und die Frau Christin, Hindu, Sikh oder einer anderen Minderheit angehöre.
Die Polizei mobilisiere ihre Kräfte sofort, ?wenn die Braut Muslimin ist. Viele Minderjährige aus Minderheiten werden aber tatsächlich vermisst. Die Polizei und sogar die Gerichte stellen aber die Verfahren in diesen Fällen ein - aus Furcht vor Vergeltung durch radikale Muslime.“
Naveed sieht die Verantwortung bei ?den voreingenommenen islamischen Klerikern, die hasserfüllte Lehren verbreiten und religiösen Extremismus gegen andere Religionen verbreiten.“
(asianews – tr)
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