Vatikan/Armenien: Papst betet für das armenische Volk
Erste Station Gallaghers war an diesem Samstagmorgen der Denkmalkomplex Zizernakaberd im Westen der Hauptstadt Jerewan, der an den Völkermord an den Armeniern erinnert. Diesem fielen im Zeitraum 1915-16 eineinhalb Millionen Armenier zum Opfer.
Trost für das armenische Volk
In einem Eintrag im Ehrenbuch der Gedenkstätte brachte Erzbischof Gallagher den Schmerz über die Opfer des damaligen Genozids zum Ausdruck: ?Möge Gottes Barmherzigkeit denjenigen ewige Ruhe gestatten, die das Leben verloren, und möge sie dazu beitragen, für eine bessere Welt Gerechtigkeit und Respekt in den menschlichen Beziehungen wiederherzustellen. Möge Gott die Nachkommen der Opfer, ihre Familien und die gesamt armenische Nation trösten.“
Am Nachmittag traf Erzbischof Gallagher den armenischen Prmierminister, Nikol Paschinjan, und den Außenminister des Landes, Zohrab Mnatsakanyan. In der anschließenden Pressekonferenz überbrachte er die Grüße des Papstes, der das Land 2016 als zweiter Papst überhaupt besuchte. Franziskus bete für das ganze armenische Volk, für dessen Wohlstand, Frieden und Harmonie, so Gallagher.
Freundschaftliche Beziehungen
Der vatikanische Außenminister unterstrich die freundschaftlichen bilateralen Beziehungen zwischen Armenien und dem Vatikan und erinnerte daran, dass Armenien als erstes Land überhaupt das Christentum zur Staatsreligion erhoben hatte. Die Bevölkerung Armeniens gehörheute zu über 90 Prozent der seit fast 1.600 Jahren eigenständigen armenisch-orthodoxen Kirche an.
Nach einer Begegnung mit dem Armenischen Präsidenten Armen Sarkissian traf sich Gallagher am Samstagnachmittag mit dem armenischen Patriarchen Karekin II., dem Oberhaupt der Armenisch-Apostolischen Kirche. Für den Abend ist ein Besuch beim armenisch-katholischen Erzbischof Raphaël François Minassian vorgesehen, zu dem auch weitere Kleriker und Seminaristen erwartete werden. Am Sonntag feiert Gallagher eine Heilige Messe in Gjumri.
Der Begriff des Völkermords
Franziskus hatte die Verfolgung der Armenier im Osmanischen Reich 2015 als ?ersten Völkermord des 20. Jahrhunderts" verurteilt. Dies hatte zwischenzeitlich zu Spannungen mit der Türkei, dem Nachfolgestaat des Osmanischen Reichs, geführt. Die Türkei lehnt den Begriff Genozid ab.
(vatican news - pr)
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