Indien: Neuer Vorwurf von Babyhandel gegen Mutter-Teresa-Orden
In dem neuen Fall wird Ordensfrauen und einer Mitarbeiterin des Heims Nirmal Hriday für unverheiratete Mütter vorgeworfen, einer Mutter nach einer Hausgeburt das Baby weggenommen und verkauft zu haben, wie der asiatische Pressedienst Ucanews (Montag) berichtete.
Der Orden wie auch die katholische Kirche in Ranchi weisen die Anschuldigungen entschieden zurück. Es handele sich um eine kirchenfeindliche Kampagne von Hindu-Nationalisten. In einem ersten Fall war im Juli 2018 die Heimleiterin Schwester Concelia Baxla unter dem Vorwurf des Babyhandels verhaftet worden. Das zweite Verfahren wurde Ende Oktober eingeleitet. Eine junge Frau, die 2013 als Schülerin nach einer Vergewaltigung schwanger geworden war, wirft dem Orden vor, ihr Kind nach der Geburt in dem Heim verkauft zu haben.
Gewalt gegen religiöse Minderheiten in Indien sprunghaft gestiegen
Im Bundesstaat Jharkhand mit seiner Hauptstadt Ranchi regiert die hindunationalistische Indische Volkspartei BJP, die auch die Regierung in Neu Delhi sowie in den meisten Bundesstaaten stellt. Beobachter sehen die Vorwürfe gegen den Mutter-Teresa-Orden als eine Strategie der BJP, sich im laufenden Wahlkampf als Beschützerin der Hindus zu profilieren. In Jharkhand wird im Dezember ein neues Parlament gewählt. Von den rund 33 Millionen Einwohnern des ostindischen Staates bekennen sich 4,3 Prozent zum Christentum.
Seit der Machtübernahme der BJP 2014 ist laut Menschenrechtsorganisationen die Gewalt gegen religiöse Minderheiten in Indien sprunghaft gestiegen. Die Hindu-Nationalisten wollen aus Indien einen hinduistischen Gottesstaat machen, in dem andere Religionen keinen Platz haben.
(kap – sk)
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