Madagaskar: Papst Franziskus nutzt einheimisches Kultauto
Der Karenjy wurde seit 1984 vom staatlichen Madegassischen Institut für Innovation als Kraftfahrzeug nach den Anforderungen des Landes entwickelt. Eine besondere Rolle spielten die rustikalen Straßenverhältnisse und eine schwankende Spritqualität.
Handarbeit aus Madagaskar
Die mit ihrem kantigen Design und in ihrer reinen Funktionalität an Kübelwagen erinnernden Autos werden in einem Betrieb mit 70 Mitarbeitern bis heute in Handarbeit gefertigt. Am Papamobil für Franziskus arbeiteten nach Unternehmensangaben 15 Personen fünf Monate lang. An sich ist die madegassische Marke mit dem Zebu als Emblem für ihre spartanische Einfachheit bekannt. Für das Kirchenoberhaupt erhielt der Wagen aber eine verfeinerte Innenausstattung aus weißem Leder mit Haltegriffen und Armaturenbrett aus Holz.
Für den rückwärtigen Einstieg, den erhöhten Papstsitz und die mitfahrenden Personenschützer wurden nach Herstellerangaben die Hinterradaufhängung verstärkt und die Gewichtsverteilung angepasst. Angetrieben wird der Mazana II durch einen Peugeot-1,6-Liter-Dieselmotor mit 110 PS. Der Verbrauch wird werksseitig mit 6 Litern auf befestigten Straßen und 8 Litern auf der Piste angegeben.
Bereits 1989 benutzte Johannes Paul II. beim ersten und bislang einzigen Papstbesuch in Madagaskar einen Karenjy. Nach einer Schließung 1993 nahm das Unternehmen 2009 auf Initiative des französischen Entwicklungshilfeprojekts Le Relais die Produktion wieder auf. Franziskus ist noch bis Montag auf der Insel vor der südostafrikanischen Küste.
(kna – tg)
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