Osterattentate in Sri Lanka: Polizei verhaftet ehemalige Spitzenbeamte
Mehr als 500 Menschen wurden bei den zeitnah durchgeführten, terroristisch motivierten Angriffen auf drei Kirchen und drei Hotels verletzt. Ein Polizeisprecher ließ verlauten, dass der Hauptanklagepunkt auf Fahrlässigkeit laute. Ihr Handeln habe dazu geführt, dass ?Verbrechen gegen die Menschlichkeit“ begangen worden seien, was eine Anklage wegen Mordes rechtfertige.
Nach den Attentaten wurde bekannt, dass der indische Geheimdienst in den Wochen zuvor drei Terrorwarnungen ausgegeben hatte, die jedoch von den Verantwortlichen offenbar ignoriert worden waren. Nach diesen Angaben erfolgte die erste Warnung am 4. April, eine letzte Warnung soll nur wenige Stunden vor den Anschlägen eingegangen sein.
Geheimdienstwarnungen blieben folgenlos
Die Geheimdienstwarnungen nahmen Bezug auf die Aktivitäten des Terroristen Zahran Hashim, leitende Figur der Fundamentalistenvereinigung National Thowheed Jamath (NTJ). Den Informationen der Sicherheitskräfte zufolge hatte der bei den Angriffen ums Leben gekommene Terrorist schon seit längerem versucht, einen Ableger des Islamischen Staates im Gebiet zwischen Indien und Sri Lanka zu etablieren.
Der Präsident von Sri Lanka, Maithripala Sirisena, hatte kurz nach dem Vorfall erklärt, dass er keinerlei Informationen über bevorstehende Attentate erhalten habe. Deshalb hatte er den Rücktritt der beiden nun festgenommenen Funktionsträger gefordert. Während Fernando nur wenig später zurücktrat, hatte sich Jayasundara zunächst geweigert, was seine Suspendierung nach sich zog.
Anschuldigung gegen den Präsidenten
Die beiden ehemaligen Spitzenbeamten bringen zu ihrer Verteidigung vor, sie hätten das Präsidialamt informiert, jedoch habe das Staatsoberhaupt die Warnungen ?nicht ernst genommen“. Der Präsident ist gleichzeitig Minister für Verteidigung und öffentliche Ordnung und somit auch für die Staatssicherheit verantwortlich.
(asianews - cs)
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