Japan: Wechsel auf dem Chrysanthementhron
Akihito war seit 1989 de facto Staatsoberhaupt Japans. Das Amt ist eigentlich auf Lebenszeit gedacht. Eine neue Regelung ermöglichte jedoch den nun vollzogenen Wechsel. Der amtsmüde und gesundheitlich angeschlagene Akihito dankte als erster japanischer Kaiser seit rund 200 Jahren ab.
Nachfolger Naruhito versprach in seiner ersten Botschaft als neuer Kaiser, dass er immer an der Seite seines Volkes stehen werde. Zu politischen Fragen darf er sich laut der Nachkriegsverfassung nicht äußern.
Der Herrscher gilt nicht mehr als göttlich
Seit dem nationalen Fiasko des Zweiten Weltkriegs wird Japans Monarch nicht mehr als göttlich angesehen; Hirohito (1926-1989) stellte öffentlich klar, kein göttliches Wesen (?Arahitogami“) zu sein. Doch das Szenario eines Amtsverzichts war im Land der aufgehenden Sonne bislang nicht vorgesehen.
Japans katholische Bischöfe hatten im Vorfeld der Feierlichkeiten auf eine strikte Trennung zwischen Staat und Religion gepocht. Dieses Prinzip gründe im Lernprozess aus der Geschichte des Landes, das unter der auf den Kaiser zentrierten Shinto-Religion vier Kriege geführt und dabei die Rechte und das Leben vieler Menschen, vor allem in Asien, verletzt habe.
(kna – mg)
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