Todesstrafe: Rückgang um ein Drittel
Wie aus dem letzten Amnesty-Jahresbericht zur Todesstrafe hervorgeht, wurden 2018 in China Tausende Menschen hingerichtet, im Iran über 250 und in Saudi-Arabien 149, gefolgt von Vietnam mit 85 und dem Irak mit 52 Fällen. Weitere 19.000 Häftlinge blicken diesem Schicksal entgegen.
Todesstrafe teilweise im Kommen
Zugenommen hat die Anzahl der Vollstreckungen in Weißrussland, Japan und Singapur, im Südsudan und in den USA. Einen Trend hin zur Todesstrafe gibt es auch in Thailand, wo 2009 das erste Todesurteil verhängt wurde. Sri Lankas Präsident will die Hinrichtung nach über 40 Jahren wiedereinführen.
Im Irak hat sich die Anzahl der Todesurteile zwischen 2017 und 2018 vervierfacht – von 65 auf 271, in Ägypten wuchs sie von 402 auf 717 an, mit einem Wachstum von 75 Prozent.
Die gute Nachricht
Eine globale Betrachtung jedoch liefert gute Nachrichten, denn die Anzahl der Hinrichtungen hat um ein ganzes Drittel abgenommen: Wurden im Jahr 2017 noch 990 Menschen hingerichtet, waren es 2018 so wenige wie lange nicht mehr: 690, also 31 Prozent weniger.
Komplette Abschaffung in 106 Staaten
106 Staaten haben Ende 2018 die Todesstrafe komplett abgeschafft, 36 weitere wenden sie trotz strafrechtlichen Vorhandenseins nicht mehr an. Iran, Irak, Pakistan und Somalia verzeichnen deutlich weniger Fälle. ?Der drastische Rückgang der Hinrichtungen zeigt, dass sogar die widerwilligsten Staaten ihre Meinung ändern und erkennen, dass die Todesstrafe keine Lösung ist“, freut sich Kumi Naidoo, der Amnesty International-Generalsekretär.
Bei der Generalversammlung der Vereinten Nationen im Dezember waren 121 Staaten für, 35 gegen eine grundsätzliche Abschaffung der Todesstrafe.
(sir – ap)
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