Indien: Bischof soll Ordensfrau missbraucht haben
Der unter dem Verdacht der Vergewaltigung einer Ordensfrau stehende indische Bischof Franco Mulakkal wird von den Behörden formell angeklagt. Nach Abschluss der Ermittlungen werden dem Bischof Vergewaltigung, Nötigung und Freiheitsberaubung zur Last gelegt. Nach Angaben des Pressediensts AsiaNews ist Mulakkal der erste indische Bischof, dessen Name in einem polizeilichen Anklageprotokoll auftaucht. Dem 55-Jährigen, für dessen Diözese Jalandhar der Papst im vergangenen September einen Übergangsleiter ernannt hat, droht eine lebenslange Haftstrafe. Er bestreitet die Taten.
Festgenommen und wieder freigelassen
Mulakkal wurde am 21. September 2018 wegen Verdacht auf Vergewaltigung festgenommen, nach drei Wochen gegen Kaution und Reiseauflagen aber wieder auf freien Fuß gesetzt. Eine Ordensfrau beschuldigt den Bischof, sie zwischen 2014 und 2016 bei Besuchen in Kerala mehrfach vergewaltigt zu haben. Der Bischof selbst bewertet den Vergewaltigungsvorwurf als einen Racheakt wegen eines Disziplinarverfahrens, dass er eingeleitet hatte.
Großes Thema
Der Fall schlägt in Indien seit Monaten hohe mediale Wellen und erschüttert die katholische Kirche. Die Ordensfrau hatte sich wegen Frustration über die Untätigkeit der örtlichen Polizei und Kirche im Frühjahr 2018 in einem langen Brief an den Vatikan gewandt. Ordensfrauen protestierten auch vor dem Obersten Gerichtshof Keralas und forderten die Verhaftung des Bischofs.
(kap – ap)
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