Kolumbien: Mehr als 100 F?lle von sexuellem Missbrauch bekannt
Der Erzbischof von Bogota kündigte an, dass die Kirche alle Vorwürfe von Missbrauch, auch die schon in der Vergangenheit erhobenen, neu untersucht werde. Wörtlich sagte er: ?Wir erleben in Kolumbien einen Prozess des wachsenden Bewusstseins für dieses Problem.“ Man müsse zugeben, dass dieser Prozess einige Zeit in Anspruch genommen habe.
?Allein in Bogota kennen wir 12 Fälle von Missbrauch, und für ganz Kolumbien können wir von mehr als 100 Fällen sprechen“, sagte der Erzbischof der Wochenzeitung ?Semana“. ?Etliche Bischöfe glauben aber immer noch, dass dies gelöst werden kann, wenn man dies intern bespricht, und dass eine Beschwerde nicht notwendig ist. Sie sehen das als moralisches Problem des Priesters an und nicht als zivilrechtliches Verbrechen“, fügte er hinzu.
Als Bischof Castro Quiroga noch verneinte
Noch im Oktober 2015 erklärte Bischof Luis Augusto Castro Quiroga, damals Vorsitzender der Kolumbianischen Bischofskonferenz, dass er ?zu diesem Zeitpunkt nicht weiß, ob es Fälle von Pädophilie gibt“. ?Ich denke, es gab sie in der Vergangenheit, aber das sind ganz außergewöhnliche Fälle. Man kann nicht sagen, dass die katholische Kirche dafür verantwortlich ist“, so Castro Quiroga damals.
Vier Jahre später sieht es in Kolumbien anders aus: Die Rolle der Medien und der sozialen Netzwerke sei sehr wichtig gewesen, um den Kirchenverantwortlichen zu helfen, ?die Schreie zu hören“, formulierte Kardinal Salazar Gomez. ?Das mutige Beharren der Opfer“ sei ebenfalls heilsam gewesen.
(cath.ch - mg)
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