UN-Appell: Hilfe für Costa Rica nach Zustrom aus Nicaragua
Steigende Zahlen würden auch aus Panama, Mexiko und den Vereinigten Staaten gemeldet. Unterdessen musste die Jesuiten-Universität UCA wegen ausbleibender Zahlungen der nicaraguanischen Regierung ihre Einrichtungen vorübergehend schließen. Die UCA gehörte zu den Hochschulen, deren Studenten gegen die sandinistische Regierung demonstrierten. Managuas Weihbischof Silvio Baez kritisierte die jüngsten Äußerungen von Präsident Daniel Ortega, der die Demonstranten als Terroristen bezeichnet hatte. Es sei nicht möglich, das Demonstrationsrecht des Volkes zu kriminalisieren und sie wie Terroristen zu behandeln, sagte Baez.
Schwere Menschenrechtsverstöße durch die Regierung
Die aktuelle Krise in Nicaragua hatte sich Mitte April an einer inzwischen zurückgenommenen Rentenreform entzündet. Anschließend richteten sich die Proteste gegen die Einschränkung der Presse- und Meinungsfreiheit sowie gegen staatliche Gewalt. Inzwischen fordern Vertreter der Zivilgesellschaft den sofortigen Rücktritt von Präsident Ortega. Dieser lehnt einen Rücktritt ab und macht die Opposition für die Gewaltausbrüche verantwortlich. Seit Beginn der Proteste kamen rund 300 Menschen ums Leben, Tausende wurden verletzt. Nichtstaatliche Organisationen und die katholische Kirche werfen der Regierung schwere Menschenrechtsverstöße vor.
(kna - cs)
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