Belgien: Dramatische Euthanasie-Zahlen
Der mittlerweile achte Bericht ist im Juni von der staatlichen Kontrollkommission für Euthanasie dem Parlament zugeleitet worden; er bezieht sich auf die Jahre 2016/17 und ist auch im Internet einsehbar.
Seit September 2002, als Euthanasie in Belgien unter bestimmten Bedingungen legal wurde, ist die Zahl der auf diese Weise aus dem Leben Geschiedenen ständig angestiegen: von 349 Menschen 2004 auf 2028 im Jahr 2016. Im Jahr 2017 lag die Zahl bereits bei 2309. Ein Großteil der Todeswilligen kam aus dem flämischen Teil Belgiens.
Für diese Patienten hätte man wohl noch viel tun können
?Anders gesagt: Jeden Tag sterben zwischen 6 und 7 Menschen in Belgien durch eine Injektion an Muskellähmung“, formuliert der Osservatore Romano. ?Stellt man in Rechnung, dass die belgische Bevölkerung etwa 11 Millionen Menschen umfasst, dann würden diese Zahlen, auf Italien übertragen, bedeuten, dass jedes Jahr 14.000 Menschen sterben würden – eine ausgesprochen hohe Zahl.“
In etwa 15 Prozent der Euthanasiefälle im Berichtszeitraum 2016/17 sei der natürliche Tod des Antragstellers nicht binnen kurzer Zeit prognostiziert gewesen. ?Für diese Patienten hätte man aus Sicht der Palliativmedizin vermutlich viel tun können, um ihre Schmerzen zu lindern“, so die Vatikanzeitung.
Hier soll eine Kultur der Euthanasie verbreitet werden
Die Autoren des Berichts räumten selbst ein, dass die Zahl älterer Menschen, die um die Todesspritze nachsuchen, in den nächsten Jahren wegen der Alterung der belgischen Bevölkerung stark steigen werde, bemerkt der Osservatore Romano. Offenbar sei es aus ihrer Sicht eine ?hervorragende Lösung“, wenn man die alten Menschen sozusagen bitte, ?ein Ende zu machen, wenn sie für das Gesundheitssystem zu teuer geworden sind“. Offenbar sei den Autoren des Berichts – das zeige der Ton ihrer Vorschläge am Ende – daran gelegen, immer mehr eine ?Kultur der Euthanasie“ zu verbreiten.
(osservatore romano – sk)
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