Jemen: Wassermangel bedroht Menschenleben
Zu dieser Situation äußert sich Geert Cappelarere, der Regionaldirektor Unicefs für den mittleren Orient und Nordafrika. ?Der Jemen ist auch weiterhin eines der Länder mit der größten Wasserknappheit weltweit. Der Zugang zu Trinkwasser ist extrem eingeschränkt für die verwundbarsten Personen: 8,6 Millionen Kinder im Jemen haben keinen ausreichend Zugang zu Wasser und sanitären Einrichtungen.“
Bereits seit 2015, als der Konflikt im Jemen ausbrach, herrscht eine verzweifelte Situation vor Ort, geprägt durch Angriffe, Militäroperationen gegen verschiedene Einrichtungen, die die Infrastruktur im Land am Laufen hielten. Dadurch wurde noch mehr Menschen der Zugang zu Trinkwasser verwehrt.
Zu Beginn dieser Woche wurde nun das Wassersystem in Al-Hamazat, im Distrikt Sehar, im Nordosten Jemens, bei einem Angriff so vollständig zerstört, dass 7.500 Menschen keinen Zugriff mehr auf Wasser haben, darunter auch viele Familien. Bei diesem Angriff wurde auch das nahegelegene Solarsystem, dass das Wassersystem mit Strom versorgt, schwer beschädigt. Zur selben Zeit starteten bewaffnete Gruppen militärische Angriffe auf Wasserversorgungsorte.
Der Zugang zu sauberem Wasser ist essentiell, vor allem um zu vermeiden, dass sich durch Wasser übertragene Krankheiten in dem vom Krieg zerstörten Land ausbreiten. Im letzten Jahr kam es im Jemen zur größten Epidemie von Cholera der Welt und der Zugang zu Wasser bleibt weiterhin eingeschränkt, was das Risiko einer weiteren Epidemie erhöht.
Unicef ruft alle Parteien des Konflikts auf, die grundlegenden zivilen Infrastrukturen zu schützen. Im Einklang mit dem humanitären Völkerrecht sollten alle Konfliktparteien Angriffe auf Zivilisten und zivile Infrastruktur sowie alle militärischen Aktivitäten in der Nähe oder dieser Einrichtungen, einschließlich Schulen, Krankenhäuser und Wassereinrichtungen, sofort einstellen und die Kinder von Gefahren fernhalten.
2015 kam es zu einer ersten Militärintervention Saudi-Arabiens im Jemen, die von vielen anderen Staaten – unter anderem den USA, Frankreich und Großbritannien – unterstützt wird. Sie wollten damit den quasi entmachteten Präsidenten Abed Rabbo Mansur Hadi unterstützen, als die Huti-Rebellen gegen die Hauptstadt Aden zogen. Mittlerweile hat der nun im Jemen herrschende Bürgerkrieg über 3000 Zivilisten das Leben gekostet.
(vatican news – nv)
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