Philippinen: Vertriebene von Marawi dürfen erstmals wieder in die Stadt
Bereits vor fünf Monaten hatte die philippinische Armee die Gegend befreit. Tausende Menschen hatten an diesem Karfreitag dagegen protestiert, dass sie immer noch nicht in ihre angestammte Behausung zurückkehren konnten, während einzelne Besucher Zugang zu der Stadt erhalten hätten.
Unter Tränen konnten die Familien nun mit eigenen Augen feststellen, was nach der monatelangen Belagerung von ihrem Hab und Gut übrig sei. Etwa 7000 Menschen waren es, die unter strengen Sicherheitsvorkehrungen Marawi betreten konnten. Rund 400.000 Bewohner insgesamt waren durch die Vertreibung betroffen, viele von ihnen leben nach wie vor in Notunterkünften.
Die philippinischen Behörden sprechen von etwa 50 nicht explodierten, aus der Luft abgeworfenen Bomben und Sprengmaterial, das von den Terroristen zurückgelassen worden sei. Diese Explosionskörper stellten nach wie vor eine Gefahr für die Bevölkerung dar. Den Angaben des Militärs zufolge fehlen derzeit die Mittel, um die größtenteils muslimisch bevölkerte Stadt wieder zugänglich zu machen. Erst kürzlich hatte Manilas Kardinal Luis Antonio Tagle dazu aufgerufen, für die Räumung der Gebiete zu spenden. Die Kollekten der Fastenzeit aus der Hauptstadt würden zu diesem Zweck zur Verfügung gestellt, hieß es.
Marawi liegt auf der Insel Mindanao und gehört politisch zur Autonomous Region in Mulim Mindanao. Die Stadt war das Zentrum einer gewalttätigen Revolte durch islamistische Terroristen. Im vergangenen Mai hatten sie die Kontrolle über die Stadt übernommen, zahlreiche Zivilisten mussten fliehen. Erst nach monatelangen Kämpfen, denen etwa 1200 Menschen, größtenteils Terroristen, zum Opfer gefallen sind, konnte die Armee die Stadt im Oktober 2017 zurückerobern.
(ucanews - cs)
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