Afrikaner helfen Afrikanern
Die Geldtransfers der afrikanischen Diaspora auf den Kontinent haben im Jahr 2017 65 Milliarden Dollar erreicht. Das ist mehr als das Doppelte der 29 Milliarden Dollar öffentlicher Entwicklungshilfe, die die OECD-Länder im selben Jahr für Afrika zur Verfügung gestellt haben. Diese Daten wurden am Dienstag von der Afrikanischen Union (AU) veröffentlicht. Bei diesen Summen, die von Verwandten im Ausland kommen, entstehen jedoch so hohe Kosten für den Finanztransfer wie in keinem anderen Fall der Welt.
Laut dem technischen Komitee der AU stellt die riesige Summe, die durch die über dreißig Millionen afrikanische Migranten zusammenkommt, nur einen Teil des realen Geldflusses dar, da viele Zahlen über informelle Kanäle des Geldtransfers wandern.
Das Afrikanische Institut für Überweisungen (Air) weist in seinem jüngsten Bericht über die Fortschritte bei der Überwachung der von Migranten überwiesenen Mittel darauf hin, dass die Überweisungen von Migranten eine entscheidende Ressource für die Entwicklung Afrikas waren, und das insbesondere im vergangenen Jahr, in dem die Wirtschaftsleistung aufgrund gestiegener Rohstoffpreise empfindliche Einbußen verkraften musste.
In Ländern, in denen traditionelle Wohlfahrt nicht ankommt, ist eine große Anzahl von Familien von diesen Ressourcen abhängig, um Gesundheitsdienste, Bildung und Unterkunft zu bezahlen. Aus diesem Grund können Afrikaner, die einen Verwandten haben, der in Europa oder den Vereinigten Staaten arbeitet, besser die Ausgaben des täglichen Lebens bestreiten als andere. In diesem Sinne - unterstreicht die Afrikanische Union - nehmen die Überweisungen einen strategischen Wert an, sowohl für den einzelnen Migranten als auch für die Gemeinschaft, der er angehört. Wenn es einerseits dem Arbeitnehmer ermöglicht wird, Ersparnisse für zukünftige Ziele anzusammeln, sind sie andererseits eine Quelle des Wohlstands für das entsprechende Herkunftsland.
Im Wesentlichen tragen die Überweisungen von 30 Millionen afrikanischer Migranten dazu bei, dass die anderen 120 Millionen Afrikaner, die in ihren von Armut beherrschten Herkunftsländern geblieben sind, besser leben können.
Nichtsdestotrotz unterstreicht der Bericht die dringende Notwendigkeit, diese Überweisungen zu einer echten Entwicklungschance für die begünstigten Länder zu machen. Nur einige Regierungen des Kontinents, so die Diagnose, versuchten zielgerichtete Politiken einzuführen, um diese Ressourcen besser zu nutzen.
Der Bericht betont ebenso, dass zukünftige Ergebnisse von zwei Hauptfaktoren abhängen seien. Erstens müssten sich die Staaten besser organisieren, um diesen Geldfluss zu lenken, da ein großer Teil des Geldes informelle Transferkanäle durchläuft. Der zweite kritische Faktor seien die hohen Kosten von Finanztransfers nach Afrika, die trotz des jüngsten Rückgangs in keinem anderen Gebiet der Welt vergleichbar hoch sind. Tatsächlich sind die Kosten einer Geldtransaktion im Vergleich zu 12 Prozent im Jahr 2012 im vergangenen Jahr auf 8,7 gesunken, bleiben aber weit hinter dem Ziel von 3 Prozent zurück.
(vatican news – nv)
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