Philippinen wollen die Scheidung
Die philippinischen Bischöfe haben die Regierung dazu aufgefordert, eine Legalisierung der Scheidung sorgfältig zu überdenken. Ehen und Familien würden schneller zerbrechen, wenn es einen derart leichten Ausweg gäbe, heißt es in ihrem Statement, das am 13. März veröffentlicht wurde. ?Mit allem nötigen Respekt bitten wir [die Gesetzesgeber], mehr Raum für durchdachte Debatten zu dem Thema zu schaffen“, so das vom Vorsitzenden der Bischofskonferenz, Erzbischof Romulo Valles aus der Diözese Davao, unterzeichnete Schreiben. Dort werden die Gesetzgeber aufgefordert, Experten zu befragen, die sich mit den Komplikationen dieses Gesetzentwurfes auskennen. Die Bischöfe warnen vor dem hohen sozialen Preis, den das Land für die Legalisierung der Scheidung bezahlen müsse. Zudem, so Valles in der Stellungnahme, könne kein Zweifel darüber bestenen, dass auch die Bevölkerung die Familie als einen der wertvollsten Schätze der Philippinen ansehe.
Allerdings zeigen Umfragen der Social Weather Stations vom vergangenen Jahr, dass die Mehrheit der Philippiner dafür ist, Scheidungen zu legalisieren. Diese Studie wurde zu Beginn der Debatte im Kongress in der vergangenen Woche veröffentlicht. Zwischen März und Dezember 2017 gaben demnach 53 Prozent der Befragten an, dass sie für den Gesetzesentwurf zur Legalisierung der Scheidung seien. 32 Prozent waren dagegen.
Am 21. Februar akzeptierte das Repräsentantenhaus ein Gesetz, das die Scheidung auf den Philippinen ermöglichen würde. Diese Woche nun begann die Debatte um das Gesetz, das unversöhnlich getrennten Paaren die Möglichkeit der Scheidung geben soll. Bislang sind auf den Philippinen nur Annullierungen möglich, die jedoch 10.000 Dollar kosten und deren Umsetzung Jahre braucht. Das Gesetz will zudem die Kinder schützen, die unter den Auseinandersetzungen ihrer Eltern leiden. Geschiedene sollen das Recht erhalten, anschließend erneut zu heiraten.
Erzbischof Valles weist darauf hin, dass er sich der Tatsache bewusst sei, dass nicht alle Ehen gelängen; er halte die Möglichkeit der Annullierung jedoch für ausreichend und sehe keinen Bedarf für die zusätzliche Option der Scheidung.
(ucanews – nv)
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