Indien: Finanzskandal um Kardinal
Hintergrund sind verdächtige Operationen beim An- und Verkauf von Grundstücken. Einer der beiden Weihbischöfe solle bis auf weiteres die Finanzgeschäfte des Bistums übernehmen, hieß es in einem Brief, der am Sonntag unter den Gläubigen verteilt wurde. Alencherry, Oberhaupt der Gläubigen des syro-malabarischen Ritus, ist Erzbischof von Ernakulam-Angamaly im Südwesten Indiens, wo die meisten Christen des Subkontinents leben.
Der Kardinal wolle sich künftig um ?liturgische Angelegenheiten“ kümmern, hieß es weiter. Ihm wird vorgeworfen, dem Erzbistum einen Schaden von etwa 13 Millionen Dollar zugefügt zu haben. Zwei Priester, die für die Finanzen zuständig waren, wurden von ihren Aufgaben entbunden.
Alencherry hatte einen Kredit für einen Grundstückskauf in der Stadt Kochi aufgenommen, musste in der Folge aber weitere Kirchengrundstücke veräußern, um den Kredit abzahlen zu können. Eine interne Kommission wurde eingerichtet, um die Geschäfte zu überprüfen. Ohne den Kardinal direkt zu nennen, hatte sie in ihrem Bericht empfohlen, die Verantwortlichen für die Misswirtschaft nach Kirchenrecht sowie nach indischem Zivilrecht zur Rechenschaft zu ziehen. Der Bericht wurde auch nach Rom übermittelt. Es ist der erste derartige Fall in Indien.
(kath.ch - cs)
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