Bosniens Bisch?fe beklagen Verdr?ngung der Kroaten
Den in Bosnien ansässigen Kroaten werde seit den Verträgen von Washington und Dayton bis heute durch vielerlei Belehrungen und Bedrohungen vermittelt, ?dass Bosnien und Herzegowina nicht auch ihre Heimat ist und dass für sie in dem Land kein Platz ist“. Dies sei unmoralisch und ein gefährliches ?Verbrechen“, dessen Verantwortliche Rechenschaft ablegen sollten - worauf jedoch derzeit keine Aussicht bestehe, so die Bischöfe in einer Stellungnahme.
Die Bischöfe reagieren mit ihrer Äußerung auf das Urteil gegen den Kriegsverbrecher Slobodan Praljak und fünf Mitangeklagte durch den Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag. Der 72-jährige Ex-Kommandant der bosnisch-kroatischen Armee (HVO) im Balkankrieg hatte im Gerichtssaal vor den Kameras Gift getrunken und war kurz darauf im Spital verstorben. ?Obwohl wir spüren, dass nach dem Urteil und dem tragischen Tod von Slobodan Praljak in Den Haag am 29. November 2017 das Schweigen der geeignetste Ausdruck unserer Gefühle wäre, wissen wir, dass - vielleicht mit Recht - alle wohlwollende Menschen dieses Landes und vor allem die Katholiken auch unsere Meldung erwarten“, so die Bischöfe am Folgetag. Das Urteil selbst wollten sie nicht kommentieren.
Gleichlautend mit ihren Äußerungen während des Balkankrieges würden sie sich auch jetzt jedem Verbrechen widersetzen, stellten die Bischöfe klar. Jedes Verbrechen, egal von welcher Seite, sei zu verurteilen und müsse auch zur Verantwortung gezogen werden, und die von den (kroatischen) Katholiken begangenen Verbrechen des Krieges täten ihnen am meisten leid. Zugleich gelte es allerdings auch die ?bittere und schmerzhafte Tatsache“ heute verübter Verbrechen nicht zu übersehen.
Die katholische Kirche des Landes sei trotz dieser Situation bereit für ?jede fruchtbare Zusammenarbeit mit allen, die sich um gerechteren und menschenwürdigen allgemeinen Zustand in diesem Land kümmern“, so die Bischöfe in ihrer Stellungnahme. Die kroatischen Katholiken Bosniens riefen sie dazu auf, die Hoffnung nicht zu verlieren und keine Angst vor der Zukunft in diesem Land zu haben.
(kap)
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