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Das USAID-Geb?ude in Washington Das USAID-Geb?ude in Washington 

Caritas Internationalis: USAID-Stopp gef?hrdet Menschenleben

Mit deutlichen Worten warnt Caritas Internationalis vor den Konsequenzen der Entscheidung, die USAID-Programme für humanit?re und Entwicklungshilfe weltweit auszusetzen. Dies werde ?unermessliches Leid verursachen“, so der Generalsekret?r des in über 200 L?ndern t?tigen Wohlfahrtsverbands, Alistair Dutton.

Benoît Harel und Christine Seuss - Vatikanstadt

Von der US-amerikanischen regierungsabhängigen Wohlfahrtsorganisation USAID finanzierte Programme und Büros auf der ganzen Welt zu schließen, hält der Schotte für eine riskante Entscheidung. Diese plötzliche Schließung ?wird Millionen von Menschen das Leben kosten und Hunderte Millionen weitere zu einem Leben in unmenschlicher Armut verurteilen“, so die unmissverständliche Warnung des Caritas-Generalsekretärs. Mit einem Jahresbudget von über 40 Milliarden Dollar finanzierte USAID bislang humanitäre und Entwicklungshilfe in rund 120 Ländern, insbesondere in den ärmsten Ländern der Welt.

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In einer am Montag, den 10. Februar, veröffentlichten Erklärung betonte Dutton, die Entscheidung stelle eine ernste Bedrohung der gottgegebenen Menschenwürde dar und werde ?unermessliches Leid verursachen“. Er wies auch darauf hin, dass diese Entscheidung ?uns alle in der globalen humanitären Gemeinschaft vor enorme Herausforderungen stellt, da wir völlig neu bewerten müssen, wem wir weiterhin helfen können und wie.“ Ohne Umschweife warnte er: ?Der daraus resultierende Schaden für die Menschen, insbesondere für die Ärmsten, wird katastrophal sein und das Leben und die Würde von Millionen bedrohen.“

Globales humanitäres System in Gefahr

Wir erreichten Alistair Dutton am selben Tag telefonisch in Burkina Faso. In dem Gespräch bedauert er erneut die sehr realen Folgen dieser Aussetzung von Hilfe, die ?das humanitäre System weltweit in völlige Unsicherheit versetzt“. Er erläuterte, wie zwar ?Schiffe mit Fracht in den Häfen ankommen“: ?Aber wir können nicht dafür bezahlen, sie zu entladen, ihren Inhalt zu lagern oder ihn zu den Menschen zu transportieren, die ihn brauchen.“

In Westafrika beispielsweise würden als direkte Folge der Einschnitte über sechs Millionen Menschen ihre Medikamente nicht erhalten. Das Gleiche gelte für die Menschen, die im Sudan vom Hungertod bedroht sind, oder für die Flüchtlinge in den Lagern in Syrien, die nicht mit dem lebensnotwendigen Wasser versorgt werden können.

?Sobald man also die Wasserversorgung einstellt, sobald man aufhört, sich um die Toiletten zu kümmern, hat man sofort ein kritisches Gesundheitsproblem, das Millionen von Menschen töten wird. USAID hat jahrelang wunderbare Arbeit geleistet, indem es die Hungrigen ernährt, die Durstigen mit Wasser versorgt, die Nackten bekleidet und den Obdachlosen Obdach gewährt hat. Und nun stehen all diejenigen, denen wir meinten, mit der Unterstützung von USAID helfen zu können, vor einem Leben ohne diese Hilfe. Viele werden enorm leiden, wenn nicht sogar sterben.“

Laufende Bewertung der Programme

Die neue US-Regierung unter Donald Trump hat es sich zum Ziel gesetzt, die Verwaltung zu verkleinern. Im Zug dessen wird die Auslandshilfe, die über die Agentur USAID geleistet wurde, deutlich reduziert. Seit Samstag, 8. Februar, ist das gesamte Personal der Behörde beurlaubt, während die Mittel für 90 Tage eingefroren wurden. US-Außenminister Marco Rubio kündigte die Evaluierung der Programme an.

USA größter Geldgeber

?Wir haben sehr eng mit USAID und vielen anderen nationalen Regierungen zusammengearbeitet“, berichtet Alistair Dutton weiter. ?Jedes Land gibt einen Betrag in Höhe eines gewissen Prozentsatzes seines Bruttosozialprodukts. Amerika ist die größte Volkswirtschaft, und so ist die absolute Höhe der Hilfe, die es leistet, natürlich enorm. Der prozentuale Anteil an der Gesamtwirtschaft in Amerika ist allerdings um einiges niedriger als in vielen anderen Ländern, einschließlich vieler europäischer Länder. Aber weil die Volkswirtschaft so groß ist, bedeutet das eben wie gesagt, dass sie sehr, sehr viel bereitstellen.“

Die Mitglieder, die durch USAID Hilfe erhielten, konnten über die USAID-Missionen in ihrem Land oder als Partner anderer Caritas-Organisationen direkt auf diese Mittel zugreifen, was die ?bestmögliche humanitäre Hilfe“ ermöglicht habe, erinnert Dutton. Caritas Internationalis erkenne zwar das Recht eines jeden Landes an, seine Hilfspolitik zu überprüfen, warne jedoch ausdrücklich vor dem Chaos, das durch den abrupten Stopp entstehen könnte, so der Caritas-Generalsekretär. Die Vereinigten Staaten stellen rund 40 Prozent des weltweiten Budgets für humanitäre Hilfe bereit.

?Ich denke, dass jede Führungskraft, wenn sie eine neue Aufgabe, eine neue Rolle übernimmt, die Verantwortung hat, dafür zu sorgen, dass sie diese Rolle so gut wie möglich ausfüllt. Normalerweise würde man eine Überprüfung in Auftrag geben, aber man würde in der Zwischenzeit nicht alles stoppen. Aber als die Überprüfung angekündigt wurde, hieß es, dass alle Programme für die nächsten 90 Tage sofort eingestellt werden. Das bedeutete, dass der Schaden in der ganzen Welt sofort eintrat.“

Caritas appelliert zum gemeinsamen Engagement

USAID war seit über 60 Jahren ein ?wesentlicher Partner“ der katholischen Hilfsbemühungen. Angesichts dieses finanziellen, aber auch menschlichen Defizits bei der Deckung des massiven humanitären Bedarfs auf der ganzen Welt ruft Caritas Internationalis dazu auf, die Kürzungen zu überdenken.

?Bei dieser Überprüfung sollten die Verantwortung und die Verpflichtungen berücksichtigt werden, die die USA für ihre Nachbarn in der ganzen Welt haben. Und so glaube ich, dass sie die Verantwortung haben, ihre Hilfe für die Ärmsten der Welt aufrechtzuerhalten. Wenn sie es anders machen müssen, um effektiver oder effizienter helfen können, dann wollen wir natürlich diese Lektionen lernen. Aber ich denke nicht, dass sie die Hilfe sofort hätten stoppen sollen. Die Hilfe sollte auf lange Sicht beibehalten werden."

Verantwortung der USA

Regierungen, internationale Agenturen und Interessenvertreter seien nun zur Zusammenarbeit aufgerufen, um den ?Einsatz für Mitgefühl und Frieden" durch die Unterstützung der ?am meisten gefährdeten Menschen auf der ganzen Welt" konkret zu bekräftigen. Die Caritas setze sich bereits jetzt dafür ein, um die Auswirkungen des Stopps zu verringern und die weitere Unterstützung für so viele bedürftige Menschen wie möglich sicherzustellen, da, wie Alistair Dutton sagt, ?das Leben und die Würde von Millionen von Menschen auf dem Spiel stehen“.

(vatican news - cs)

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11. Februar 2025, 12:31