USA/Vatikan: Kardinal O’Malley tritt als Erzbischof von Boston zurück
Kardinal O’Malley leitete das Erzbistum Boston mehr als 20 Jahre lang. Bei seiner Berufung an das viertgrößte katholische Erzbistum der USA übernahm er 2003 eine schwierige pastorale Situation: Boston war wenige Jahre zuvor im Mittelpunkt des sogenannten ?Spotlight“-Skandals um Fälle von Kindesmissbrauch durch Kleriker gestanden. O’Malleys Vorgänger Kardinal Bernard Law wurde deshalb abgelöst und 2004 von Papst Johannes Paul II. als Erzpriester der päpstlichen Basilika Santa Maria Maggiore in Rom eingesetzt.
Der Kampf gegen Missbrauch war und ist einer der größten Anliegen von Kardinal O’Malley. Papst Franziskus machte ihn 2014 zum Präsidenten der Päpstlichen Kommission für den Schutz von Minderjährigen und berief ihn darüber hinaus auch zum Mitglied des Kardinalsrats (K9). O’Malley sprach sich in dem für die USA einschneidenden Missbrauchsskandal um Kardinal Theodore McCarrick für Rechenschaftspflicht aus. McCarrick, einer der einflussreichsten amerikanischen Kirchenmänner seiner Zeit, wurde 2019 des Amtes enthoben, nachdem der Vatikan ihn des sexuellen Missbrauchs für schuldig befunden hatte.
Der neue Erzbischof
An Kardinal O’Malleys Stelle als Erzbischof von Boston berief Papst Franziskus den mit 59 Jahren recht jungen Bischof Henning. Er stammt aus Rockville Centre im Bundesstaat New York, empfing 1992 die Priesterweihe und wirkte unter anderem als außerordentlicher Professor für Heilige Schrift sowie Ausbildner an verschiedenen Priesterseminaren. Seinen Doktortitel in Biblischer Theologie erwarb er an der Päpstlichen Universität San Tommaso d’Aquino der Dominikaner in Rom. Papst Franziskus ernannte Henning 2018 zunächst zum Weihbischof, dann zum Bischof von Rockville Centre und 2023 zum Bischof von Providence im US-Bundesstaat Rhode Island.
(vatican news – gs)
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