Kardinal Parolin in der Ukraine: Lebendige N?he des Papstes
Der Zeitpunkt seiner Ukrainereise sei schwierig, so Parolin am Sonntag. Er sei vor Hintergrund des Krieges auch im Land, um gemeinsam zu beten und Gott, dessen Möglichkeiten unbegrenzt seien, um Frieden anzurufen, hob er hervor. Zuvor hatte der Kardinal in seiner Predigt bei einer Messe beklagt, dass die Bombardierungen in der Ukraine ?herzzerreißend“ seien.
Wege des Friedens suchen
Die Botschaft des Papstes, die er überbringe, sei eine Botschaft der ?Nähe“, so Parolin. Dieser Nähe habe Franziskus im Laufe der vergangenen Jahre immer wieder Ausdruck verliehen, so erst noch beim jüngsten Mittagsgebet, unterstrich der Kardinal. Seine eigene Anwesenheit im Land solle dieser Nähe ?etwas Lebendiges“ hinzufügen. Das bedeute einerseits, den Schmerz der Ukrainer zu teilen, andererseits solle sein Besuch helfen, ?Wege des Friedens zu öffnen, Wege einer Lösung für diesen Krieg“, so Parolin.
Er hoffe, dass seine Anwesenheit ?einen kleinen Beitrag in diesem Sinne leisten“ könne, auch durch das Treffen mit den ?zivilen Behörden“, das für diesen Montag angesetzt sei. Dies sei in gewisser Weise der ?Sinn“ seines Besuches, so Parolin.
Besuch bei Großerzbischof Schewtschuk
Der Kardinalstaatssekretär zeigte sich glücklich darüber, den Sitz des Oberhauptes der griechisch-katholischen Kirche in der Ukraine besucht zu haben. In diesem Zusammenhang würdigte er die Fortschritte, die beim Aufbau der Struktur seit seinem letzten Besuch im Jahr 2016 gemacht worden seien. Er sei ?froh“, diese Dinge zu sehen, so der Chefdiplomat des Vatikans nach seinem Besuch am Sitz des Großerzbischofs von Kyiv-Halych, Swjatoslaw Schewtschuk.
Nicht vergessen
Begeistert vom Besuch des Kardinalstaatssekretärs in der Ukraine zeigte sich auch der Weihbischof von Kyiv-Zhytomyr, Oleksandr Yazlovetskiy. Es handele sich um ein deutliches Zeichen der Nähe und zeige, dass der Papst und die Weltkirche die Ukraine nicht vergessen hätten, so der Weihbischof.
?Kardinal Pietro Parolin hier zu haben, ist eine große Freude für uns, denn für die ukrainische Kirche ist es ein Zeichen der Nähe des Heiligen Vaters zu uns, es ist ein Zeichen, dass wir nicht vergessen sind, dass der Papst an uns denkt und für uns betet. Der Papst hat seinen Abgesandten hierhergeschickt, und damit auch die Hilfe der gesamten Weltkirche, mit diesem Beispiel des Heiligen Vaters, der uns allen mit auf den Weg gegeben hat, die Ukraine nicht zu vergessen. Hoffen wir, bald das Ende dieses hässlichen Krieges zu erleben.“
Hintergrund
Kardinal Parolin ist seit Freitag für einen 5-Tage-Besuch in der Ukraine. Offizieller Reise-Anlass war die Schlussmesse einer Wallfahrt zum Marienheiligtum von Berdytschiw am Sonntag, die Parolin als Papstgesandter feierte. Am Montag standen laut dem vom Staatssekretariat veröffentlichtem Programm der Visite auch Treffen mit ?Vertretern der Zivilgesellschaft" an. Papst Franziskus ist es seit Kriegsbeginn ein großes Anliegen, den Frieden in der Ukraine zu fördern. So ruft er praktisch bei jedem öffentlichen Auftritt, wie Generalaudienzen oder Mittagsgebeten, zu Gebet um Frieden in der ?gemarterten Ukraine“ auf.
Um für eine Vermittlung auf humanitärer Ebene zu sorgen und Wege für mögliche Friedensverhandlungen zu öffnen, hat Papst Franziskus im Juni 2023 den Vorsitzenden der italienischen Bischofskonferenz, Kardinal Matteo Zuppi, zu seinem Sonderbeauftragten für die Ukraine ernannt. Im Rahmen dieser Mission war er neben der Ukraine auch schon in den USA, China und Russland. Dabei setzt er sich mit der Diplomatie des Heiligen Stuhls insbesondere auch für eine Rückkehr nach Russland verschleppter ukrainischer Kinder ein. Auch beim Gefangenenaustausch zwischen der Ukraine und Russland vermittelt die vatikanische Diplomatie unermüdlich.
(vatican news - cs)
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