Vatikan: Mauer des Campo Santo Teutonicos wird saniert
Die deutsche Bundesregierung hat als Notfallmaßnahme Mittel bereitgestellt, um die Zugänglichkeit dieses historischen Ortes zu erhalten. Diese Maßnahme erfolgt in Zusammenarbeit mit der Erzbruderschaft zur Schmerzhaften Mutter Gottes. Die Mauer, die im Rokoko-Stil unter Papst Pius VI. (1775-1799) errichtet wurde, bedarf dringend der Renovierung, um ihren historischen und kulturellen Wert zu bewahren.
Bauarbeiten und ihre Auswirkungen
Die Sanierungsarbeiten an der Mauer fallen in eine Zeit, in der viele Baustellen in Rom eröffnet wurden, was den Besuch der Stadt beeinträchtigt. Sehenswürdigkeiten wie die Piazza Venezia und die Piazza Navona sind derzeit teilweise nicht zugänglich. Auch im Vatikan sind einige berühmte Kunstwerke, wie Michelangelos Pietà und der Bernini-Baldachin, derzeit nicht zu besichtigen. Glücklicherweise wird die Erneuerung der Friedhofsmauer den Besuch des Campo Santo Teutonico nicht wesentlich beeinträchtigen.
Historische und kulturelle Bedeutung der Mauer
Die Mauer des Campo Santo Teutonico ist nicht nur ein architektonisches Meisterwerk, sondern hat auch eine bewegte Geschichte. Sie markiert die Staatsgrenze des Vatikanstaats, wobei der Friedhof selbst auf italienischem Boden liegt, jedoch exterritoriales Gebiet des Vatikanstaats darstellt. Diese besondere rechtliche und topographische Situation ermöglichte es dem irischen Priester Hugh O'Flaherty während der deutschen Besatzung in Rom 1943/44, etwa 6000 gefährdete Menschen vor den Nazis zu retten.
Ein Teil der Renovierungsarbeiten umfasst die Balustrade, die sich in etwa 3,5 Metern Höhe befindet und einst als Laufweg vom Hospiz zum Damenstift diente. Dieser Weg darf seit den Lateranverträgen 1929 nicht mehr benutzt werden, erleichtert jedoch nun die Sanierungsarbeiten.
Ausblick
Die Renovierung der Friedhofsmauer des Campo Santo Teutonico ist ein wichtiger Schritt zur Erhaltung dieses historischen Ortes. Sie trägt dazu bei, das kulturelle Erbe und die Geschichte, die mit diesem Ort verbunden ist, für zukünftige Generationen zu bewahren. Die Arbeiten sollen planmäßig im November abgeschlossen sein, und bis dahin werden Besucher weiterhin Zugang zum Friedhof haben, auch wenn andere Teile Roms aufgrund der zahlreichen Baustellen weniger zugänglich sind.
(goerres gesellschaft rom - mg)
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