Hollerich: ?Die Saat der synodalen Kirche geht bereits auf“
Vom 4. bis zum 14. Juni tagte die Arbeitsgruppe, an der zwanzig Theologinnen und Theologen aus der ganzen Welt gemeinsam mit dem Synodensekretariat über die Beiträge aus der Weltkirche für die kommende Synodalversammlung berieten.
Wie aus einer Pressemeldung im Anschluss an die Beratungen hervorgeht, sichteten sie dabei 107 Berichte der Bischofskonferenzen und der katholischen Ostkirchen, den Beitrag der USG-UISG (bzw. der Internationalen Union der Höheren Oberen und der Internationalen Union der Generaloberen) und die mehr als 175 Beobachtungen, die von internationalen Einrichtungen, Universitätsfakultäten, Vereinigungen von Gläubigen oder von einzelnen Gemeinschaften und Personen kamen. Eine weitere wichtige Quelle der Reflexion waren die Berichte, die von den Pfarrern während ihres jüngsten dreitägigen Arbeitstreffens (28. April bis 2. Mai) für die Synode vorgelegt wurden. Die Synthese all dieser Überlegungen soll nun in das Arbeitsdokument für die kommende zweite Sitzung der Bischofssynode zur Synodalität einfließen.
?Das heilige Volk Gottes hat sich durch die Erfahrung der Synode auf den Weg zur Mission gemacht. Diese kennt begeisterte und kreative Reaktionen, aber auch Widerstände und Bedenken“, resümierte der Synodenberichterstatter Kardinal Jean-Claude Hollerich SJ im Anschluss an das Treffen. Die meisten Berichte zeigten jedoch ?die Freude über den eingeschlagenen Weg, der vielen lokalen Gemeinschaften neues Leben gegeben und auch bedeutende Veränderungen in ihrer Art zu leben und Kirche zu sein hervorgerufen hat“, erläuterte er weiter. ?Die Saat der synodalen Kirche geht bereits auf", zeigte er sich überzeugt.
Verschiebung des Fokus
Die Arbeit der Gruppe wurde durch die zwei Sondersekretäre der XVI. Generalversammlung der Bischofssynode, die italienischen Theologen Riccardo Battocchio und P. Giacomo Costa SJ, geleitet. ?Das Instrumentum Laboris für die zweite Tagung der XVI. Versammlung wird sich von dem vorherigen unterscheiden“, kündigte Battocchio an. Während es bei der ersten Versammlung um die Behandlung von weitreichenden Themen gegangen sei, sollte das Arbeitsdokument für die kommende Sitzung nun vor allem auf die Frage eingehen, wie ?eine synodale Kirche in der Mission“ aussehen müsse. Dabei solle es auch konkrete Vorschläge geben, die den Synodenteilnehmern bei ihrer Entscheidungsfindung helfen sollten.
Fünf Theologinnen vertreten
Acht der Experten, die an den Arbeiten teilgenommen hatten, kommen aus Europa (davon fünf Italiener), weitere drei aus Afrika; zwei aus Nord- und drei aus Südamerika; zwei aus Ozeanien (beide aus Australien) und zwei aus Asien. Aus Kolumbien war Sr. Gloria Liliana Franco Echeverri dabei, die bereits bei der ersten Synodenrunde als Teilnehmerin bei einer der täglichen Pressekonferenzen berichtet hatte, während aus Deutschland die Erfurter Kirchenrechtsprofessorin Myriam Wijlens teilnahm. Insgesamt fünf Expertinnen waren unter den zwanzig Theologen, die das Synodensekretariat bei den Arbeiten unterstützten.
Dieses war - neben den Sondersekretären - durch den Generalsekretär Kardinal Mario Grech, den Generalberichterstatter Kardinal Hollerich, und die Untersekretäre Bischof Luis Marín de San Martin sowie Schwester Nathalie Becquart vertreten.
Arbeit am Instrumentum laboris geht weiter
Nächster Schritt ist nun die Abfassung des Arbeitsdokumentes (?Instrumentum laboris“) für die 2. Sitzung der Bischofssynode zur Synodalität im Oktober. Dieses werde der Ordentliche Rat der Bischofssynode – ein zumeist aus Diözesanbischöfen bestehender Rat, der durch die Teilnehmer der vorherigen Generalversammlung der Bischofssynode gewählt wird und in dem aktuell auch Kardinal Christoph Schönborn vertreten ist - in einem ersten Entwurf abfassen. Danach wird das eigentliche Dokument ausgearbeitet und in mehreren Schritten überprüft, welches anschließend dem Papst zur Autorisierung vorgelegt wird.
(vatican news - cs)
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