Parolin: M?ge der Libanon ein Licht der Hoffnung sein
Adriana Masotti und Silvia Kritzenberger - Vatikanstadt
Kardinalstaatsekretär Pietro Parolin hält sich seit Sonntag und noch bis zum kommenden Donnerstag im Libanon auf. Am 24. Juni, Fest der Geburt Johannes des Täufers, hat er in der St.-Josephs-Kirche in Beirut mit der im Libanon tätigen Organisationseinheit von Malteser International, die dort schon seit 40 Jahren Hilfe leistet, eine heilige Messe gefeiert.
In seiner Predigt erinnerte Parolin an die Worte, die der ?Vorläufer und Wegbereiter Jesu“ an den Ufern des Jordan an die Menschenmenge richtete: ?Wer zwei Gewänder hat, der gebe eines davon dem, der keines hat, und wer zu essen hat, der handle ebenso!“ (Lk 3,11). Diese Aufmerksamkeit für die, die nichts haben, kennzeichne auch die Arbeit des Malteserordens im Libanon – einem Land, das von einer schweren wirtschaftlichen und politischen Krise heimgesucht werde.
Der Kardinalstaatssekretär erinnerte auch daran, dass der Souveräne Ritter- und Hospitalorden vom Heiligen Johannes von Jerusalem, einer der ältesten katholischen Laienorden weltweit, einst den Pilgern im Heiligen Land Hilfe geleistet habe.
Und das erinnere uns an die Verantwortung, das Evangelium auch heute noch als Einzelne und als Kirche zu bezeugen, auch im öffentlichen Leben, so Parolin. In diesem Zusammenhang brachte der Staatssekretär seine Hoffnung auf die baldige Wahl eines Präsidenten zum Ausdruck, der dem Libanon Stabilität bringt:
?Lassen Sie mich in diesem Zusammenhang darauf hinweisen, dass seit Monaten eine große Leere zu spüren ist. Es fehlt eine christliche Stimme, die zweifellos den Unterschied machen würde; es fehlt die Stimme des Präsidenten des Libanon. Und das wiegt in diesem für den Nahen Osten so ernsten Moment sehr schwer.“
In seinem Kommentar zum Bericht des Evangelisten Lukas über die Geburt Johannes des Täufers ging Parolin auf die drei Hauptpersonen ein: Elisabeth, Zacharias und Johannes. Die Mutter – Elisabeth – zeichne sich vor allem durch ihre Freude und Dankbarkeit über die Erfüllung der göttlichen Verheißung aus.
Wörtlich sagte der Kardinalstaatssekretär:
?Wir müssen Zeugen dieser Freude und Dankbarkeit sein, denn auch wir haben das Heil erkannt, das von Christus kommt. In einer Welt, die zusehends von Sünde, Neid, Spaltung, Konflikten und mangelnder Vergebung heimgesucht wird, bedürfen wir immer mehr der christlichen Freude, die so viel mehr ist als nur eine Freude, die vorübergeht!“
Zacharias erkennt die Größe Gottes
Zacharias habe die Nachricht, dass seine Frau einen Sohn gebären würde, zuerst gar nicht glauben können, hätte dann aber doch die Größe Gottes erkannt. ?Es ist ermutigend zu wissen, dass der Herr – der uns gut kennt – immer weiß, wie er uns seine Freude schenken kann, auch wenn wir nicht bereit sind, seinen Willen anzunehmen“, so Parolin.
Die ?Herren Kranken“
Johannes, der ?Wegbereiter Jesu“, habe das Volk zur Umkehr gemahnt und an die Sorge für die Armen, Kranken und Leidenden erinnert. Eine Priorität des Malteserordens, für den der Kranke zum Herrn und sein Helfer zum Diener wird.
?Die Aufmerksamkeit gerade für jene, die nichts haben, ist das, was euer Wirken hier im Libanon als Mitglieder des Malteserordens kennzeichnet. Und es ist schön zu hören, dass in der Sprache des Ordens die Menschen, die sich in Not befinden, "die Herren Kranken" genannt werden,“ würdigte der Kardinal das Wirken der Malteser.
Mit Blick auf die aktuellen Ereignisse brachte Parolin folgenden Wunsch zum Ausdruck: ?Möge die ernste wirtschaftliche Lage im Libanon euch dazu veranlassen, immer großzügiger auf die Not der Bedürftigen einzugehen und zu versuchen, die Last vieler Menschen zu lindern, in der Hoffnung auf eine bessere und gerechtere Zukunft.“
Die Berufung des Libanon, ein Licht der Hoffnung für die Region zu sein
Kardinal Parolin schloss seine Predigt mit einem Zitat aus dem Nachsynodalen Apostolischen Schreiben ?Eine neue Hoffnung für den Libanon“, das der heilige Papst Johannes Paul II. im Jahr 1997 verfasst hat:
?Mögen die Bemühungen, die ein jeder aus Liebe zum Herrn und zu seiner Kirche unternimmt, viele Früchte für das kirchliche Leben und die gesamte libanesische Gesellschaft tragen. Dann wird der Libanon, der glückliche Berg, auf dem das Licht der Völker aufgegangen ist, wieder voll erblühen und seiner Berufung gerecht werden können, Licht für die Völker der Region und Zeichen des Friedens zu sein, der von Gott kommt.“
(vaticannews – skr)
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