Vatikan: Historisches Urteil in Finanzprozess erwartet
Im Mittelpunkt des Prozesses steht Kardinal Angelo Becciu, der beschuldigt wird, die Hauptverantwortung für fragwürdige Millionendeals im Vatikan zu tragen. Diese umfassen unter anderem ein riskantes Immobiliengeschäft in London, bei dem Hunderte von Millionen Euro verloren gingen. Becciu, der damals die zweithöchste Position im vatikanischen Staatssekretariat innehatte, steht auch im Verdacht, Verwandte durch Vatikan-Zahlungen in seiner Heimat begünstigt zu haben.
Zudem wird ihm vorgeworfen, in einen Betrugsfall verwickelt zu sein, bei dem eine vermeintliche geopolitische Expertin den Vatikan um Hunderttausende von Euro betrogen haben soll. Das Geld, das für die Befreiung einer entführten Ordensfrau in Mali bestimmt war, soll stattdessen für Luxusgüter ausgegeben worden sein.
Der Staatsanwalt des Vatikans, Alessandro Diddi, fordert eine Haftstrafe von sieben Jahren und drei Monaten sowie eine Geldstrafe von rund 10.000 Euro für Becciu. Auch neun weitere Angeklagte könnten Haft- und Geldstrafen drohen. Becciu und seine Verteidigung weisen sämtliche Vorwürfe zurück.
(kna - sb)
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