Kinderschutzkommission: Neue Partnerschaften für Schutz weltweit
In dem 5-Jahres-Strategieplan seien Ziele, Vorgaben und Leistungsindikatoren festgelegt, um Fortschritte zu messen und den Beteiligten gegenüber Rechenschaft ablegen zu können, so die Kinderschutzkommission in ihrem Statement, das auf die jüngste Vollversammlung folgt, die vom 3. bis zum 6. Mai in den neuen Räumlichkeiten des Gremiums außerhalb des Vatikans stattgefunden hat. ?Der Heilige Vater hat viel von uns verlangt, und wir sind alle entschlossen, dies zu erfüllen“, so Kardinal O‘Malley.
Papst spornt zu weiteren Anstrengungen an
Am 5. Mai waren die Kommissionsmitglieder bei Papst Franziskus in Audienz. Bei dieser Gelegenheit ermutigte Franziskus die Kommissionsmitglieder, die ?Richtlinien und Standards“ für Kirchenangehörige weiter zu verbessern, um ?sexuellem Missbrauch in der Kirche vorzubeugen“. In diesem Zusammenhang habe Franziskus auch das ?erweiterte Mandat der Kommission“ angesprochen, welches eine ?umfassende Vision“ dafür darstelle, ?wie die Kirche zu einem immer sichereren Ort für alle werden kann“.
?Die Kommission hält an dieser Vision fest und ist der festen Überzeugung, dass die Versprechungen mit überprüfbaren Veränderungen innerhalb der Kirche einhergehen müssen, die zeigen, dass junge und gefährdete Menschen nicht gefährdet sind und wie für diejenigen, die von Missbrauch betroffen sind, gesorgt wird“, heißt es in der Mitteilung weiter. Insgesamt begrüßte die Kommission nicht nur die Ermutigung des Papstes, sondern auch die Tatsache, dass Franziskus sein Motu Proprio kürzlich in dauerhaftes Recht umgewandelt hatte.
Bald überarbeitete Richtlinien
Die Richtlinien zum Schutz von Kindern und Schutzbedürftigen, die weltweit in der Kirche gelten sollen und im Jahr 2011 von der damaligen Glaubenskongregation veröffentlicht wurde, seien überarbeitet worden und würden bis Ende des Monats Kirchenverantwortlichen, Opfergruppen und anderen Entscheidungsträgern zu ihrer Evaluierung vorgelegt, bevor sie ?später im Jahr“ endgültig verabschiedet würden, geht aus der Pressemitteilung weiter hervor. Auf der Grundlage der Richtlinien - und wie vom Papst gefordert - habe die Kommission außerdem mit der Arbeit an einem Audit-Instrument begonnen. Dieses Instrument werde zu einer Bewertung der Schutzrichtlinien der einzelnen Ortskirchen dienen.
Neuer Fonds für die Opfer aus ärmeren Ländern
Unter den Entscheidungen, die bei der Vollversammlung getroffen wurden, führt die Kommission auch eine neue Zusammenarbeit mit finanzstärkeren Bischofskonferenzen wie der Italienischen auf, um in ärmeren Teilen der Welt unter dem Projektnamen Memorare die Betreuung von Missbrauchsüberlebenden und ihren Familien zu verbessern. Die Kirche von Ruanda wurde in diesem Zusammenhang als Pilotprojekt ausgewählt.
Partnerschaften, um Safeguarding weltweit zu fördern
Dank einer seit vergangenem Dezember eingegangenen Partnerschaft mit der GHR Foundation, die im Zusammenhang mit der Covid-Pandemie bereits mit dem Entwicklungs-Dikasterium zusammenarbeitete, konnte ein Programm aufgesetzt werden, das den Einsatz von regionalen Safeguarding-Beratern ermöglicht, berichtet das vatikanische Kinderschutzgremium weiter. Gemeinsam mit der Kommission werde die amerikanische Stiftung die Anstellung, Beauftragung und direkte Bezahlung der regionalen Berater in die Hand nehmen. Auch die Berater hatten an der Audienz mit dem Papst teilgenommen.
Ein weiteres Abkommen war am 21. April mit dem Evangelisierungsdikasterium abgeschlossen worden, das das kirchliche Leben in Missionsgebieten überblickt. Die Kommission habe nun ?eine Studie in Auftrag gegeben, die sich mit dem Thema der Verwundbarkeit in ihren verschiedenen Formen befasst, um den kirchlichen Einrichtungen solide Maßnahmen zur Bekämpfung dieser neuen Situation der Missbrauchsfälle an die Hand zu geben“. Auch eine angemessene kirchliche Antwort auf das Übel der Online-Pädophilie, eine ausdrückliche Bitte des Papstes, war Gegenstand der Beratungen.
Jahresbericht zur Behebung von Lücken
Bereits im April 2022 hatte Franziskus einen Jahresbericht über Schutzmaßnahmen und -verfahren in der Kirche gefordert. Daran hatte er bei der jüngsten Audienz für die Kinderschutzkommission erinnert. Der Rahmen für diesen Bericht sei ebenfalls beraten worden, heißt es weiter. Dabei soll eine Methodik zum Einsatz kommen, die sich darauf konzentriere, ?wie die Bedürfnisse von Opfern und Überlebenden in den kirchlichen Berichterstattungsmechanismen priorisiert und berücksichtigt werden können“. Ziel sei es, dem Papst Vorschläge zu unterbreiten, wie dabei ans Licht gekommene Lücken geschlossen werden können.
Große Anstrengungen
Angesichts der gestiegenen Anforderungen sei das Arbeits-Tempo in den vergangenen sechs Monaten deutlich angestiegen, was auch zu ?wachsenden Schmerzen“ geführt habe, ?da wir versucht haben, sowohl auf kurz- als auch auf längerfristige Bedürfnisse zu reagieren“, räumt Kardinal O’Malley, seit Anbeginn Präsident der Kommission, ein. Auf der jüngsten Vollversammlung seien ?wichtige Anpassungen an unserer Arbeitsmethodik vorgenommen“ worden, ?um unsere verschiedenen Rollen zu klären und ein Gefühl der gemeinsamen Verantwortung für unser Mandat und unsere kollektive Verantwortung für dessen Umsetzung zu schaffen“: ?Der Heilige Vater hat viel von uns verlangt, und wir sind alle entschlossen, dies zu erfüllen“, so Kardinal O’Malley, der unterstreicht: ?Wir haben uns um die notwendigen Ressourcen bemüht, um angemessen reagieren zu können, und wir haben Vertrauen in den Plan, den wir aufgestellt haben, und in die Menschen, die mit uns zusammenarbeiten.“
Die genannten Dokumente wie auch die getroffenen Vereinbarungen würden in den nächsten Tagen auf der Webseite der Kinderschutzkommission veröffentlicht, wird in dem Statement abschließend präzisiert.
(vatican news - cs)
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