Kardinal Dolan: ?Von Kardin?len an vorderster Front lernen“
Deborah Castellano Lubov – Vatikanstadt
?Wir sprechen als Freunde, als Brüder, mit großer Nächstenliebe und tiefer Liebe für die Kirche über ganz praktische Fragen“, zieht Kardinal Dolan im Interview mit Radio Vatikan ein positives Zwischenfazit zur Kardinalsversammlung im Vatikan, die an diesem Dienstagabend mit einer Papstmesse endet. ?Es war außerordentlich erbaulich“, urteilt der New Yorker Kirchenmann.
Als Vorsitzender der Hilfsorganisation ?Catholic Near East Welfare Association“ (CNEWA) hat der US-Amerikaner vor ein paar Wochen selbst die Ukraine und ihre Nachbarländer besucht und sich bei dieser Gelegenheit mit osteuropäischen Kirchenvertretern ausgetauscht. Solche Gespräche gingen bei der aktuellen Kardinalsversammlung im Vatikan weiter, so Kardinal Dolan gegenüber Radio Vatikan.
?Mit ihnen zusammen zu sein – mit Kardinal Erdö aus Budapest zu sprechen, der so außerordentlich großzügig und gastfreundlich war, mit Kardinal Dziwisz aus Krakau, wo in Polen fast vier Millionen Flüchtlinge aufgenommen wurden – mit diesen Kardinälen zusammen zu sein, die an vorderster Front stehen, und von den Herausforderungen zu hören, aber auch zu sehen, wie erhebend es ist, im Dienst zu stehen, und sie so dankbar für die Fürsorge der Welt zu hören: Das ist etwas Gutes.“
Zwölf Millionen Flüchtlinge
Der Ukraine-Krieg hat seit seinem Beginn mindestens zwölf Millionen Menschen zur Flucht gezwungen, sieben Millionen innerhalb des Landes und fünf Millionen in die Nachbarländer, wie die Vereinten Nationen in einer Statistik vom Juli festhalten. Von diesen zwölf Millionen Menschen fanden allein zwei Millionen Flüchtlinge Aufnahme in Polen, ein großer Teil auch in Ungarn, der Slowakei und anderen angrenzenden Ländern. Nicht wenige Ukrainer kehrten trotz des Krieges in ihr Land zurück.
Die Hilfsorganisation ?Catholic Near East Welfare Association“ (CNEWA) geht ursprünglich auf Papst Pius XI. zurück. Ihr Anliegen ist die Unterstützung von Katholiken orientalischer Riten, die in ihren Ländern oftmals unter Druck stehen und unter prekären Bedingungen leben. In der Ukraine, Mittel- und Osteuropa, in Indien und im Nahen Osten leben viele solcher Katholiken. Dazu der Vorsitzende Kardinal Dolan:
?Wir sind sehr aktiv und stehen in diesen Ländern mit beiden Füßen auf dem Boden. Wir übermitteln Almosen von katholischen Spendern, um diesen Menschen zu helfen. Wir wollen sie einfach umarmen und sagen: Wir lieben euch. Wir haben euch nicht vergessen. Wir wollen mit euch beten, euch ermutigen und euch helfen.“
Kardinalsversammlung endet mit Messe
Die aus aller Welt angereisten Kardinäle tagen noch bis Dienstagnachmittag nicht-öffentlich in der vatikanischen Synodenaula. Offizielles Thema ist die Anfang Juni in Kraft getretene Kurienreform von Papst Franziskus. Den Abschluss des Treffens bildet eine Papstmesse im Petersdom. Radio Vatikan überträgt live ab 17.25 Uhr.
(vatican news – pr)
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