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Hier stehe ich, ich kann nicht anders: Ein Vikar im Vatikan (2)

Ein evangelischer Vikar aus Deutschland – und trotzdem Praktikant bei Pope. Entdeckungen, Fragen und Neuigkeiten aus dem Vatikan und Rom.

Die Sprachvielfalt hier bei Pope ist enorm. Viele unterschiedliche Gesichter, Sprachen und Wurzeln und dennoch haben alle ein Ziel: vom Wirken der Kirche in der Welt berichten.

Am ersten Tag, als ich hier angekommen bin, war es für mich überraschend, wie international die Redaktion von Pope ist. Mir war zwar immer klar, dass es nicht nur die deutsche Abteilung von Pope gibt, doch wie zahlreich das Sprachangebot und damit auch die Vielfalt an Menschen ist, das war mir nicht bewusst. Über 40 unterschiedliche Sprachredaktionen sind hier im Gebäude versammelt, berichten von unterschiedlichen und doch gleichen Nachrichten und erreichen ganz unterschiedliche Menschen. Ich gehe tagtäglich an den vielen Redaktionen vorbei, jemand grüßt auf Englisch, der nächste auf Italienisch, am Kaffeeautomat wird plötzlich Französisch gesprochen, ein kunterbuntes Zusammenspiel verschiedenster Sprachen und Traditionen. Und alle haben ein gemeinsames Ziel, eine gemeinsame Aufgabe, vom Wirken der Kirche in der Welt zu berichten, die christlichen Nachrichten zu verbreiten.

Das hat mich schon immer an Rom und auch den kirchlichen Einrichtungen fasziniert. Schon als Student war ich einer aus aller Welt, ein Christ unter vielen. Da zählte oft nicht, dass ich evangelisch bin, sondern, dass ich als Christ bereit war, Neues zu lernen, offen zu sein und eine neue Farbe in dem bunten Feld an Blumen, die das Christentum ausmachen, einbringen konnte. Ich muss bei diesen Bildern immer wieder an das Pfingstwunder denken, das hier auch auf dem Gang hängt, das hier tagtäglich gelebt wird und sich in ganz unterschiedlichen Farben, Formen und Formaten in den Berichten widerspiegelt. Denn Christentum ist ganz vielfältig und hat doch einen gemeinsamen Nenner.
 

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04. August 2022, 14:35